Deichmann-Gruppe baut Schuhgeschäft an der Limbecker - direkt neben das neue Einkaufszentrum. Familienunternehmen weiter auf Expansionskurs

Als unternehmerisches Bekenntnis zu seiner Heimatstadt Essen deutete gestern Dr. Heinz-Horst Deichmann (80) die Grundsteinlegung für das neue Deichmann-Schuhhaus direkt neben dem neuen Einkaufszentrum am Limbecker Tor. Ab Februar 2008 werden in dem fünf Mio teuren Neubau auf 1200 Quadratmetern Verkaufsfläche 40 000 Paar Schuhe auf drei Etagen präsentiert - ein Flaggschiff-Store.

Die Essener Deichmann-Gruppe setzt insgesamt ihren Erfolgskurs unvermindert fort: In diesem Jahr plant das Unternehmen allein in Deutschland die Neueröffnung von 62 Läden und die Modernisierung von rund 100 Filialen. Die Investition: 34 Millionen Euro. Mit einem Gesamtumsatz von 2,7 Milliarden Euro und weltweit etwa 25 000 Mitarbeitern ist die Gruppe der größte Einzelhändler der Branche. Der Umsatz in Deutschland beträgt 1,36 Milliarden Euro. Auch in Europa stehen die Zeichen auf Expansion: 2007 eröffnen neue Länden in Schweden, Rumänien und Kroatien.

Oberbürgermeister Wolfgang Reiniger würdigte das Engagement der Deichmann-gruppe für die Stadt: "Eine Grundsteinlegung ist immer auch ein Ausdruck von Zuversicht. Gerade auch für den Einzelhandelsstandort Essen. Ich werte diese Grundsteinlegung als eine positive Botschaft für Essen und die Renaissance der Einkaufsstadt."

Deichmann hatte 1994 das Vorgängergebäude erworben und dort einen 980 qm großen Laden betrieben. Im Zuge der Neubebauung des Limbecker Platzes mit dem supermodernen, über 70 000 qm großen Einkaufszentrum entschlossen sich die Firmeninhaber zum Abriss zur Errichtung eines neuen Gebäudes mit insgesamt 2500 qm Nutzfläche. Es wird neben dem Schuhgeschäft auch vermietete Gewerbefläche anbieten.

Die Urkunde, die neben der WAZ und der FAZ vom gestrigen Tag eingemauert wurde, macht deutlich, dass der Neubau an einem historischen Ort errichtet wird: "An diesem Orte wurde zwischen 1244 und 1418 das Limbecker Tor als eines von vier Toren der ehemaligen Essener Stadtmauer errichtet. Urkundlich ist das Limbecker Tor, damals Porta Lindenbeke genannt, im Jahre 1323 erstmals erwähnt. Die Lindenbeke war zu dieser Zeit ein Bach, der den Mühlenteich vor dem Tor speiste. Durch die Porta Lindenbeke führte der Hellweg, damals eine der wichtigsten Handelsstraßen, in die Stadt. Im 19. Jahrhundert wich das Tor einer Wohnbebauung. . ." Sie begann 1913 in Essen. Nach dem Zweiten Weltkrieg übernahm Dr. med. Heinz Horst Deichmann den Schuhladen seines Vaters in Borbeck. Das Imperium befindet sich zu 100 vH im Familienbesitz. Heute arbeiten 25 000 Menschen weltweit im Unternehmen.