Landessportbund, Integrationsministerium und Stiftung Mercator starten ein Gemeinschaftsprojekt für Mädchen und Frauen aus Zuwandererfamilien
"Fußball" lautete seine Antwort auf die Frage der WDR-Moderatorin Asli Sevindim nach seiner Lieblingssportart. Armin Laschet, Minister für Generationen, Familie, Frauen und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen gab gestern in der Jugendhalle Schonnebeck den Startschuss für das Integrationsprojekt "Spin".
"Spin" ist der Name eines Gemeinschaftsprojektes, das der Landessportbund NRW (LSB), das Landesministerium für Familien, Frauen und Integration und die Stiftung Mercator für die Städte Essen, Duisburg, Gelsenkirchen und Oberhausen starten. Ziel des Projektes ist es, Mädchen und junge Frauen aus Zuwandererfamilien über den Sport in die Gesellschaft zu integrieren.
"Während die Jungen weniger Scheu haben, sich in einem Verein anzumelden, sind die Mädchen und jungen Frauen aus Zuwandererfamilien in unseren Vereinen unterrepräsentiert", sagt LSB-Präsident Walter Schneeloch. Das soll sich durch das Projekt ändern. Dazu steht dem LSB eine große, eigens für "Spin" abgestellte Auswahl an Trainerinnen zur Verfügung. Sie sollen sprachlich und kulturell auf die Mädchen und Frauen eingehen können, da sie aus ihrem direkten sozialen Umfeld oder selbst aus Zuwandererfamilien stammen.
Die Umsetzung des Projektes vor Ort geschieht in Zusammenarbeit mit den Vereinen, die das Interesse der Zielgruppe mit ihren Angeboten wecken soll. "Wichtig ist uns aber auch, dass auf die Bedürfnisse der Mädchen eingegangen wird und die Vereine ihr Angebot daran anpassen", sagt Schneeloch. Über "Spin" sollen auch Sprachkurse angeboten und der direkte Kontakt zu Familien und den Schulen geschaffen werden.
Sport bietet die besten Voraussetzungen für Kinder aus Zuwandererfamilien, sich in der Gesellschaft zu integrieren, so Armin Laschet. "Das beginnt schon damit, dass sich die Kinder in ihrer Mannschaft integrieren müssen, um erfolgreich zu sein." Nach der vierjährigen Anlaufphase soll das Projekt auf das gesamte Ruhrgebiet ausgedehnt werden.Der Landessportbund besteht aus 62 Mitgliedsorganisationen und 54 Stadt- und Kreissportbünden. Mehr als fünf Millionen Mitglieder sind in knapp 20 000 Vereinen organisiert.