Essen. „2012 wird hier die Straßenbahn bimmeln”, zeigt sich die städtische Baudezernentin Simone Raskob optimistisch. Der Teilabschnitt und zwischen Altendorfer- und Frohnhauser Straße ist eröffnet.

Der Teilabschnitt des Berthold-Beitz-Boulevards zwischen Frohnhauser und Altendorfer Straße ist eröffnet.  Foto: Arnold Rennemeyer
Der Teilabschnitt des Berthold-Beitz-Boulevards zwischen Frohnhauser und Altendorfer Straße ist eröffnet. Foto: Arnold Rennemeyer © WAZ FotoPool

Bei der Eröffnung des Teilabschnitts des Berthold-Beitz-Boulevards zwischen Altendorfer- und Frohnhauser Straße erklärte sie, die Gespräche mit dem Landesverkehrsminister und dem Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) seien „auf einem guten Weg”. Bis Ende des Jahres erhofft sie sich grünes Licht aus Düsseldorf. Die Baukosten für die geplante Trasse der Straßenbahnlinie 109 betragen rund 9,5 Millionen Euro.

Klaus-Dieter Rademacher, Leiter des Stadtamtes Straßenbau und Verkehrstechnik, ergänzt: „Mit dem Bau der Trasse könnte 2011 begonnen werden.” Stadt und Essener Verkehrs AG erhoffen sich von dem „ersten großen Straßenbahn-Projekt in der Essener Nachkriegsgeschichte” nicht nur eine optimale Erschließung des Krupp-Gürtels, sondern einen wesentlich kürze-ren Fahrweg für die 109 und eine Entlastung des Straßenbahn- und Unfallschwerpunktes Helenenstraße.

600 Meter für 3,5 Millionen Euro

Das gestern freigegebene Teilstück des Berthold-Beitz-Boulevards zwischen Altendorfer- und Frohnhauser Straße ist 600 Meter lang, entstand in 18 Monaten Bauzeit und kostete 3,5 Millionen Euro. Auf der neuen Nord-Süd-Verbindung sind damit 1,3 Kilometer befahrbar. Und so soll es auf dem Boulevard weitergehen:

Pferdebahn- bis Bottroper Straße: Die bislang eingesparten sechs Millionen Euro sollen hierfür direkt eingesetzt werden. Dieser Abschnitt ist 900 Meter lang, davon werden 800 Meter auf dem Thyssen-Krupp-Gelände neu gebaut. Ausgebaut werden der Kreuzungsbereich zur Bottroper- und der Zulauf zur Bamler Straße. Bauzeit etwa ein Jahr, Kosten: 6,5 Millionen Euro.

Frohnhauser Straße: Baubeginn im Sommer 2010. Nach Abschuss der Kanalbauarbeiten in der Frohnhauser Straße kann mit dem Straßenbau vom Berthold-Beitz-Boulevard bis zur Schederhofstraße begonnen werden. Bauzeit: ein halbes Jahr.

Komplette Fertigstellung 2018

Nach dem 1. Bauabschnitt: 2012 bis 2017: Berthold-Beitz-Boulevard von Frohnhauser- bis Hans-Böckler-Straße, gleichzeitig die Anschlüsse Hans-Böckler-Straße Eisenbahnbrücke bis zur Kruppstraße sowie Kreuzung Bamler-, Gladbecker Straße. 2014 bis 2018: Anschluss Hache-, Hollestraße von Hans-Böckler- bis zur Steeler Straße einschließlich des Umbaus Bahnhofsvorplatz für die Straßenbahn.

Im Jahr 2018 soll der gesamte Berthold-Beitz-Boulevard fertiggestellt sein. Er soll im Endausbau drei Kilometer lang sein und täglich von 35 000 Autos genutzt werden; sie sollen die dann vorhandenen schnellen Anschlüsse an die Autobahnen 42 im Norden und 40 im Süden nutzen.

Baudezernentin Simone Raskob sprach von einem „kleinen Schritt auf dem großen Weg zum Ganzen”. Das städtische Tiefbauamt und die Versorgungsträger hätten eine „Super-Management-Leistung in rekordverdächtiger Zeit” hingelegt: „Wer weiß denn noch, dass es hier bis vor kurzem oberirdische Fernwärmeleitungen gab?” Allein beim ersten Bauabschnitt wurden für den Boulevard 215 0000 Kubikmeter abgetragen, das entspricht etwa 17 400 Sattelzügen. 2200 Meter Straßenbahngleise und 4690 Meter Fernwärmeleitungen wurden verlegt, 140 neue Straßenleuchten errichtet.