Nachbarn sagen: Opfer und Messer-Stecher kannten sich. Trotz Frauenkleidung soll der Getötete als Mann erkennbar gewesen sein

Nach dem Tötungsdelikt am Samstag an der Planckstraße hat die Polizei ein Opfer, einen Täter, die Tatwaffe und ein Geständnis. Ein klarer Fall auf den ersten Blick. In Holsterhausen, im Umfeld des getöteten 30-Jährigen, melden sich dagegen Zweifler zu Wort. So, wie der 16-Jährige den Tathergang schildert, könne sich die Sache wohl kaum abgespielt haben. Auch die Ermittler haben noch Fragen. Zumal sie wissen, dass der 16-Jährige trotz seines Alters bereits "erheblich kripobekannt" ist.

Das Geständnis in der Kurzversion: Der 16-Jährige will geglaubt haben, das Opfer sei tatsächlich eine Frau und in Erwartung von Sex mitgegangen in die Wohnung an der Planckstraße. Als er den Irrtum erkannt habe, sei er wütend geworden und habe in der Küche das Schälmesser eingesteckt, mit dem er später auf den 30-Jährigen eingestochen habe, weil der ihn nicht gehen lassen wollte. Auf der Grundlage dieser Version wird das Opfer zum Entsetzen seiner Familie schon als pädophil beschimpft.

"Man hätte schon fast an einer Alkoholvergiftung leiden müssen, um wirklich zu glauben, dass er eine Frau war, egal was für ein tolles Ladyoutfit er getragen haben soll", schreibt eine flüchtige Bekannte des 30-Jährigen im Forum von "DerWesten.de". Außerdem, sagen Anwohner, war der Mann im Stadtteil bekannt - angeblich auch dem späteren Täter. Ein Irrtum im Geschlecht des Opfers, heißt es in Holsterhausen, sei sehr unwahrscheinlich.

Geständnis hin oder her: Erfahrene Ermittler werden die Spurenlage akribisch auswerten. Und den 16-Jährigen erneut zum Gespräch bitten.