Torsten Goods swingte bei der "Ruhrlounge"

Einen so spektakulären Spielplatz für Musik jeder Art wie den Erich-Brost-Pavillon hoch oben auf der Kohlenwäsche von Zollverein, den gibt es im Umkreis kein zweites Mal. Und so überschlug sich Torsten Goods angesichts der fabelhaften Aussicht fast vor Begeisterung. Der hoffnungsvolle Jungjazzer präsentierte im Rahmen der "Ruhrlounge" erstmals live seine neue, Ende August erscheinende CD "1980". Und huldigte dabei kräftig der irischen Heimat seiner Mama, weshalb sich gar amüsant eine hübsch eigenständige Version von "River Dance" mit "My Favourite Things" zu entspannt swingender Unterhaltung verbinden durfte.

Der Farbton seiner George-Benson-mäßig gespielten Semi-Acoustic allerdings ist eine permanente Verhöhnung der grünen Insel, funkelt Torsten Goods' Instrument doch in "British Racing Green" Was auch durch das gefühlvolle Absingen von Van Morrison's "No Religion" und anderer irischer Gassenhauer nicht besser wird. Immerhin stimmten die warmen Klangfarben des 28-Jährigen, der von Jan Miserre, seinem alter ego am Klavier, Drummer Peter Gall und Bass-Ass Martin Gjakonovski zupackend begleitet wurde. Und dabei auch als Solist - herzergreifend der alte Heuler "Danny Boy" als zärtliches Rührstück - eine gute Figur machte, was vom begeisterten, keinesfalls lounge-mäßig jugendlichen Publikum stürmisch beklatscht wurde. Fehlte als Zugabe eigentlich nur noch "Sittin' On The Top Of The World" als Huldigung an eine grandiose Location.