Die 8. Fachmesse E-world energy & water verzeichnet eine Rekordbeteiligung.Bis Donnerstag werden 14 000 Besucher aus über 30 Nationen erwartet

Mit dem Appell, bei jungen Leuten wieder mehr Technikbegeisterung zu erzeugen, wurde gestern Vormittag in der Messe Essen die 8. E-world energy & water eröffnet. Die Leitmesse der europäischen Energie- und Wasserbranche verzeichnet eine Rekordbeteiligung: 460 Aussteller aus 21 Ländern präsentieren bis einschließlich Donnerstag Produkte und Dienstleistungen aus den Bereichen Stromwirtschaft, Gaswirtschaft, Dienstleistungen, Wasserwirtschaft, Energietechnik und Energieeffizienz. Erwartet werden an den drei Veranstaltungstagen 14 000 Fachbesucher aus über 30 Nationen.

Zum Auftakt forderte der Vorsitzende der Geschäftsführung der RWE Innogy GmbH, Prof. Fritz Vahrenholt, die naturwissenschaftliche Ausbildung in Deutschland wieder mehr in den Mittelpunkt zu rücken: "Es war ja mal chic zu sagen, ich kann keine Mathematik. Jetzt haben wir eine Knappheit an Ingenieuren." Vahrenholt forderte, Studenten der Elektrotechnik und des Maschinenbaus ihre Gebühren zu ersetzen. Das griff NRW-Wirtschaftsministerin Christa Thoben auf: "Schon Kindern muss mehr technischer Sachverstand im Schulalltag vermittelt werden."Auch der Präsident des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), Michael G. Feist, meinte: "Die Unternehmen sind zweifach gefordert, bei jungen Leuten und bei der Zusammenarbeit mit dem Ingenieurnachwuchs an den Hochschulen."

Für eine nachhaltige Energieversorgung, so Feist, brauche Deutschland einen vielfältigen Energiemix, dazu gehörten Kohlekraftwerke ebenso wie effiziente Technik und die Erneuerbaren: "Jede neue Anlage, die eine ältere ersetzt, ist ein deutlicher Gewinn für die Umwelt." Besorgt zeigte er sich über den zunehmenden Widerstand gegen den dringend notwendigen Ausbau der Stromnetze, Wasserkraftwerke und Windenergie: "Wir dürfen nicht am eigenen Ast sägen."

Die Schweiz ist Partnerland der diesjährigen E-world energy & water. Christian Wanner, Finanzdirektor des Kantons Solothurn, erklärte, die Schweiz als "bedeutende Stromdrehscheibe" und die EU hätten ein großes Interesse daran, geordnete Verhältnisse für den internationalen Stromhandel zu schaffen.