Die ehemalige Folkwang-Schülerin Ulrike Frank ist aus der Seifenoper "Gute Zeiten, Schlechte Zeiten"nicht mehr wegzudenken. Heute Abend läuft die 4000. Folge des RTL-Dauerbrenners

SERIE MITMENSCHENEiskalte Geschäftsfrau, liebevolle Mutter, Brandstifterin - Ulrike Franks Rolle in der Fernsehserie "Gute Zeiten, Schlechte Zeiten" hat viele Facetten. Seit sechs Jahren gehört die 39-Jährige zum Ensemble der RTL-Soap, von der heute Abend die nunmehr 4000. Folge ausgestrahlt wird. Ulrike Frank, die in Essen an der Folkwang Hochschule Schauspiel, Gesang und Tanz studiert hat, spielt bei GZSZ die berechnende Katrin Flemming. Wer sich den Lebenslauf der Wahl-Berlinerin anschaut, der erkennt, dass sie zuvor schon eine andere Rolle bei GZSZ verkörpert hat.

Im Jahr 2000 mimte Ulrike Frank den Seriencharakter Tina Ullrich. Angesprochen wurde sie auf diese Besonderheit bislang kaum, wie die Schauspielerin der WAZ erzählt. "Bei meiner ersten Rolle ging es um den Übergang zur Ableger-Serie von GZSZ, dem Spin-Off ,Großstadtträume'. Offenbar haben das die Zuschauer so empfunden wie ich: als unabhängige Serie und somit auch als eigenständige Rolle", sagt Ulrike Frank. Für sie bleibe ihre Rolle bei GZSZ "die wunderbare, facettenreiche KF". Das Kürzel steht für Katrin Flemming und wird in der Serie von ihren Feinden verwendet.

Aufgewachsen ist die gebürtige Stuttgarterin unter anderem in Friolzheim und in Schwäbisch Gmünd. Nach ihrem Abitur begann sie mit der Musicalausbildung: Von 1989 bis 1993 studierte Ulrike Frank an der Folkwang Hochschule. Noch vor ihrem Abschluss ergatterte sie eine Rolle in dem Rockmusical "Jimmy Dean", das in der Essener Casa Nova gespielt wurde. In den 90er-Jahren wirkte Frank in diversen TV-Serien wie "Balko" oder "Hinter Gittern" mit, bevor sie 2000 erstmals zu GZSZ stieß.

Ulrike Franks kurzer Auftritt als Tina Ullrich blieb den Produzenten nachhaltig in Erinnerung, so dass sie beschlossen, die Aktrice für eine weitere Rolle zu besetzen - was eigentlich höchst ungewöhnlich ist. Als heute 39-Jährige gehört Frank bei der als Teenager-Serie bekannten Seifenoper zu den älteren Cast-Mitgliedern. Dennoch, findet sie, seien Rollen wie "KF" nicht wegzudenken: "Wir brauchen verschiedene Generationen, um gute Geschichten erzählen zu können, damit sich alle Zuschauer wieder finden." Ihr Rolle gefalle Mädchen wie Frauen. "Sicher auch, weil sie so unabhängig ist."

Mittlerweile ist der Seriencharakter von der Neben- zur Hauptrolle avanciert. Und Ulrike Frank zum Teil eines Kultes geworden, der in dieser Woche mit der 4000. Folge ein besonderes Jubiläum feiert. Der WAZ erklärt die Schauspielerin den Kult um die Serie so: "GZSZ hat sich ständig weiterentwickelt und trifft mit den Geschichten einen Nerv." Der Satz, den Ulrike Frank am häufigsten höre, sei übrigens dieser: "Ich guck die Serie ja nicht, aber wie geht es denn eigentlich weiter mit . . ."

Nach ihrem Engagement beim Essener Musical "Jimmy Dean" trat Ulrike Frank in Köln, Winterthur, Zürich, Saarbrücken und Osnabrück in Stücken wie "Keep Cool", "Hair", "Lucky Stiff" auf. 2001 stand sie in Berlin für das Musical "Emil und die Detektive" auf der Bühne. Die Musik komponierte Marc Schubring, mit dem Ulrike Frank seit 1999 verheiratet ist.