Essen. Neues Organisationsmodell ist in der Diskussion. Weitere Stellenkürzungen möglich
Bei der Beschäftigung von Hausmeistern stehen die Essener Schulen vor massiven Veränderungen. Diese sollen künftig stadtteilbezogen in Gruppen organisiert werden. Gedacht ist an zehn Beschäftigte pro Gruppe. Diese "Team-Lösung" soll bestehende Lücken im Hausmeisternetz besser als bisher ausgleichen. Bis Ende des Jahres soll die neue Organisation stehen.
22 von 198 festen Hausmeisterstellen an Essener Schulen sind nicht besetzt. Trotzdem sollen langfristig weitere 20 Stellen eingespart werden. Das soll den städtischen Haushalt um etwa zwei Millionen Euro jährlich entlasten. Diese Vorschläge der Unternehmensberatung Rinke, die seit dem letzten Jahr erarbeitet wurden, werden von dieser Woche an in den politischen Gremien diskutiert.
An jeder Schule soll ein Hausmeister stets erreichbar sein
Trotz der Organisation von Hausmeistern in Gruppen soll gewährleistet sein, dass an jeder Schule ein Hausmeister stets erreichbar ist. Pro Gruppe soll es einen Hauptverantwortlichen geben. Stationiert werden sollen die Zehnerteams voraussichtlich an großen Einrichtungen.
Beobachter erwarten einen massiven Protest gegen diese neuen Vorschläge: Bereits vor anderthalb Jahren demonstrierten Betroffene heftig gegen erste Kürzungsvorschläge von Unternehmensberatungen.
Unternehmensberater: Andere Städte arbeiten preiswerter
Auch Eltern mischten sich damals ein - besonders an Grundschulen sei ein Hausmeister, der verlässlich präsent ist, ein wichtiger Sicherheitsfaktor. Ganz abgesehen von pädagogischen Erwägungen - Hausmeister seien nicht selten die einzigen Männer an Grundschulen.
Teile der Politik haben gestern bereits öffentlich Stellung bezogen: "Das angestrebte Einsparvolumen ist zu kurz gedacht", schreibt FDP/AE-Fraktionschef Hans-Peter Schöneweiß in einer Pressemitteilung. "Der angedachte Hausmeisterpool wird sich nachteilig auf die Schulen auswirken." Zurückkehren müsse der klassische "Schulhausmeister". Unternehmensberater argumentieren: Andere Städte organisieren ihre Schulhausmeister deutlich preiswerter als Essen. Vor allem Stuttgart und Nürnberg werden regelmäßig ins Feld geführt.