Christine Brunel tanzt seit zehn Jahren auch in Schulen.Und sie lehrt dabei Ruhe und Konzentration

Foto: WAZ, Rieck "Improvisation ist, wenn man Sahnetorte backen will und keine Sahne hat, dann nimmt man Creme Fraiche oder so." In Sachen Kunst kennt der Viertklässler Jan-Nicklas sich aus. Fragen, die beim Besuch des Tanztheaters Christine Brunel in seiner Schule, der Gemeinschaftsgrundschule Kettwig, aufkamen, beantwortete er mit seinen Mitschülern daher spielerisch.

"Es ist mir wichtig, den Kindern nicht etwas Vorgefertigtes darzubieten und sie einfach mit Action zu füttern", so das Hauptanliegen Christine Brunels, das sie seit nunmehr zehn Jahren mit ihrem Konzept an Essener Schulen verfolgt. "Ich will den Kindern Ruhe und Konzentration beibringen und dass sie mitdenken".

Diese Ziele seien durchaus erreicht worden, bilanzierte Renate Kerick, Klassenlehrerin der 4b . Es sei erstaunlich, wie konzentriert die Kinder mitgemacht hätten und mit welch einfachen Mitteln Christine Brunel sie in ihren Bann gezogen habe.

Tatsächlich saßen die gut 50 Kinder zumeist hellwach und schweigend vor der durch den Raum tanzenden Brunel und ihrer Mittänzerin Simona Bubola. Bei den anschließenden Fragen nach Ideen und Eindrücken waren sie dann sehr redselig und erfinderisch.

Schon nach dem ersten Stück erkannte einer der Schüler, "das war ein Weg." Brunel zeigt sich darüber überrascht und begeistert. Trotz zehnjähriger Erfahrung mit über 2000 Grundschülern seien diese immer noch unberechenbar - überraschenderweise heute aber konzentrierter als früher.

Das eigene Mittanzen fand bei den Kindern den größten Anklang. Als die erste Scheu weg war, fiel es ihnen leicht, eine eigene Choreographie zu gestalten und zu tanzen. Die Bilanz der Schüler schwankte dennoch von "langweilig" bis "ich fand's richtig gut".