Die meisten Anrufe beim Suchtnotruf zu diesem Thema. Auch bei Jugendlichen
2242 Anrufe verzeichnete der Suchtnotruf im vergangenen Jahr. Meist angesprochenes Thema war Alkohol mit 1008 Fällen, erklärte jetzt die scheidende Leiterin Heide Lamers bei der Vorstellung des Jahresberichtes. An zweiter Stelle standen Drogen mit 250 Anrufen, gefolgt von Medikamenten (83) und Spielsucht (30).
Dabei haben sich nach Lamers und ihrer Nachfolgerin Nicolin Vook-Chaban zwei neue Erscheinungen gezeigt: "Wir registrieren immer mehr Frauen bei den Anrufen." Zwar sei dabei ein Großteil von Müttern, die sich wegen Problemen der Kinder melden. Aber auch die Zahl der selbst betroffenen Frauen steige. Unter den Anrufern waren 1115 Frauen und 644 Männer.
Sorgen bereitet den Mitarbeitern des Suchtnotrufes auch, dass sich rund 30 Prozent der Anrufer um Alkohol bei Jugendlichen dreht. "Neben den Müttern rufen auch vermehrt Väter an, offenbar ein Wandel beim Rollenverständnis der Familie", so Heide Lamers. Problem ist vor allem das "Koma-Saufen". An zweiter Stelle stehen Fragen nach Cannabis. "Jugendliche rufen aber selten an, bei ihnen ist das Suchtbewusstsein noch nicht vorhanden", so Pater Dietmar Weber, Vorsitzender des Trägervereines.
Seit einem Jahr gibt es den Verein mit den Trägern Fachklinik Kamillus-Haus, Fachklinik "Die Fähre" und Rheinische Kliniken Essen. "Durch diesen Verein konnten wir den Suchtnotruf aus der finanziellen Not befreien", erklärt Vorstand Hans-Jürgen Schrandt. Finanziert wird er von den Trägern und aus Spenden.
"Das Spendenaufkommen von Privat und Firmen ist nicht so umfangreich, wie wir es uns wünschten", so Schrandt. Denn neben der anonymen Telefonberatung ist der Suchtnotruf in der Vorbeugung aktiv. Allein 41 Veranstaltungen fanden mit Schulklassen statt. "Wir würden das Angebot gerne mit unseren Fachärzten auf Betriebe ausweiten, aber dazu fehlt uns das Geld."
Spendenkonto Bank im Bistum, BLZ 360 602 , Kto-Nr. 10 470 10, Tel: 40 38 40