Leserin Aloysia Plaßmann fragt, was sich Schulkinder in öffentlichen Verkehrsmitteln erlauben dürfen.Bei der Evag liegen kaum Beschwerden über solche Fälle vor. Einiges ist in Bussen und Bahnen jedoch verboten

LESERAKTION MITREDEN! WAZ LESEN"Ist unseren Schulkindern in den öffentlichen Verkehrsmitteln eigentlich alles erlaubt?" ist die Frage von WAZ-Leserin Aloysia Plaßmann. "Eigentlich alles, was die anderen Fahrgäste nicht stört", antwortet Evag-Sprecher Nils Hoffmann mit einem Schmunzeln. Denn Einschränkungen gibt es doch: "In Bussen und Bahne rumtoben oder über die Bänke gehen, ist untersagt." In ganz extremen Fällen greift dann auch das Fahrpersonal ein. Denn die haben das "Hausrecht", setzen vereinzelt Schulkinder auch schon einmal an die frische Luft.

Ebenfalls verboten in Bussen und Bahnen ist Essen. Zwar stehen auf U-Bahnhöfen Automaten mit Schokoriegeln oder anderen Snacks, die aber dürfen nur auf den Bahnsteigen verzehrt werden. "Bei einer durchschnittlichen Fahrzeit von acht bis zwölf Minuten ist den Kindern auch zuzumuten, dass sie nach der Fahrt ihre Riegel essen." Grund für das Verbot ist die Sauberkeit in den Fahrzeugen.

Beschwerden über Schulkinder gehen bei der Evag selten bis nie ein. Hoffmann: "In der Statistik unseres Beschwerdemanagements spielen die überhaupt keine Rolle." Beschwert wird sich über "typische Probleme" der Evag wie etwa Verspätungen. Dass Beschwerden über Schulkinder selten sind, sieht Hoffmann auch in einer geänderten Haltung der Erwachsenen. "So ist die Jugend nun einmal", wird oft gesagt, wenn die Kinder ihre Grenzen auszuloten suchen. Denn Kinderlärm vor allem nach der Schule lasse sich in Bussen und Bahnen nun einmal nicht vermeiden.

Dass Schulkinder bei Beschwerden kaum eine Rolle spielen, führt das Unternehmen auch auf die Aktionen im Rahmen "Evag macht Schule", die seit Jahren laufen. "Wir haben erreicht, dass fast alle Kinder aus den Grund- und den weiterführenden Schulen daran teilnehmen", so Hoffmann. Das Angebot reicht von einem Theaterstück für Vorschulkinder über Betriebsbesichtigungen bis zum Bus-Bahn-Training.

Keine Rolle spielen Vandalismus und Grafitti. "Fast 80 Prozent aller Busse und Bahnen sind mit Videokameras ausgestattet", ist laut Hoffmann der Grund. Und keine Bahn, die beschmiert ist, verlässt das Depot. Die Sprayer sehen ihr "Werk" gar nicht.

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