Auf der Immobilienmesse "Expo Real" in München wirbt Essen mit neuen Standortzahlen.2009 und 2010 boomt der Büromarkt besonders. 2008 wird wohl eher wie 2007 werden

2008 wird ein gutes Jahr, betonen die Wirtschaftsförderer, die auf der Expo Real in München, die am heutigen Montag startet, den aktuellen Büromarktbericht vorstellen. Da zurzeit mehr als 1,7 Milliarden Euro Investitionen in den Immobilienmarkt fließen, blicken die Akteure vertrauensvoll in die "Zukunftsfähigkeit des Standortes Essen", so die kompetente Autorin des Berichts, Claudia Peters von der Essener Wirtschaftsförderungs GmbH.

Die Großprojekte

Alle Projekte haben einen hohen gestalterischen Anspruch. Das gilt für das neue Headquarter "RUE 199" der Hopfgruppe oder die Deichmannzentrale ebenso wie für die spektakulären Großprojekte Einkaufszentrum Limbecker Platz, das neue Thyssen-Krupp-Hauptquartier, die Eon Ruhrgas-Zentrale, RWE-Trading, die Sanierung des Hauptbahnhofes, das 13 Hektar große neue Uni-Viertel und das neue Museum Folkwang.

Der Flächenumsatz

Im ersten halben Jahr 2008 betrug der Büroflächenumsatz rund 93 000 Quadratmeter. Fremdvermietung und Eigennutzerquote ergänzen sich dabei hälftig. Fremdvermietung: 47 000 qm, Eigennutzer: 46 000 qm. 60 Mietabschlüsse wurden in den ersten sechs Monaten von der EWG verzeichnet.

Davon wurden zehn Mietverträge mit jeweils mehr als 1000 qm geschlossen, das sind 70 Prozent der gesamten Fremdvermietungsleistung. Größter Mietvertrag: 9700 qm des IT-Dienstleisters EDS Itellium im Verwaltungszentrum Bredeney. 7000 qm mietete die "mfi AG" in dem von ihr ehemals selbst errichteten Bamler Büropark.

Dominante Branchen

Neuer Mieter des von mfi freigewordenen Projekts am Waldthausenpark wird - wie berichtet - die Geno Bank, die 3800 qm bezieht. BDO Wirtschaftsprüfung und Steuerberatungsgesellschaft hat 3000 qm im Alexanderpark gemietet. Die Polizei belegt 2700 qm in einem Bürogebäude im Kettwiger Teelbruch. Neuer Mieter auch im Gildehof-Center am Bahnhof: Die DAK hat dort 1800 qm belegt.

Die Analyse bei den Fremdvermietungen belegt, dass der größte Umsatz auf den Bereich "IT/Medien/Verlage" entfällt: 24,3 Prozent. Es folgt der Bereich Immobilien mit 21,5 Prozent. Dienstleistungen liegen bei 16 Prozent, der Bereich Banken-Handel-Versicherungen hat eine Quote von 9,4 Prozent.

Die Leerstände

Der Trend hält an: Die Leerstandsquote sinkt in den ersten sechs Monaten von 5,2 Prozent am Ende des Jahres 2007 auf nunmehr 4,8 Prozent. Damit stehen im Essener Büromarkt rund 165 000 qm Bürofläche unterschiedlicher Qualität zur Verfügung. - davon gehören lediglich 12 000 der Kategorie Neubauten an.

Moderate Mieten

Die Mieten haben sich seit dem Jahreswechsel kaum verändert, tendieren aber in Richtung Anstieg. der oberste Wert liegt bei 13 Euro pro Quadratmeter in Rüttenscheid und Bredeney. Im Durchschnitt liegt die Büromiete bei neun Euro pro Quadratmeter. In Nebenlagen: 4,50 bis 8,50 Euro.

Der Ausblick

In der zweiten Jahreshälfte wird der Essener Büromarkt mit herausragenden Ergebnissen aufwarten können, so die Prognose der EWG. Spektakuläre Neubauten werden erst 2009 und 2010 fertig, die dann aber in großem Umfang positiv zu Buche schlagen: Eon Ruhrgas, Thyssen-Krupp, Glück-aufhaus, RWE-Trading. Mieten von 14 Euro seien dann durchaus möglich, so die EWG. Geschäftsführer Georg Arens: "In Essen fahren wir jetzt die Früchte ein, die wir lange und sorgfältig vorbereitet haben. Das ist unser Erfolgsprinzip: Wir kommen erst mit neuen Projekten an die Öffentlichkeit, wenn die Tinte unter den Verträgen trocken ist. Dynamik und Wachstum spiegeln sich wider und prägen den Standort."