Eine Idee aus Essen setzt sich durch: Pralinen mit Ruhrgebiets-Motiven machen jetzt in der gesamten Region Karriere. Am Anfang standen vor zwei Jahren Zollverein-Pralinen

Echt knackig, so ein Fördergerüst: Die Motive sind stilisierte Bilder bekannter Bauwerke, hier die Zeche Zollverein. Gedruckt wird mit flüssiger Schokolade. Motivträger ist weiße Schokolade. Alle Pralinen entstehen in Handarbeit in Essen. Fotos: WAZ, Rennemeyer
Echt knackig, so ein Fördergerüst: Die Motive sind stilisierte Bilder bekannter Bauwerke, hier die Zeche Zollverein. Gedruckt wird mit flüssiger Schokolade. Motivträger ist weiße Schokolade. Alle Pralinen entstehen in Handarbeit in Essen. Fotos: WAZ, Rennemeyer © WAZ

Der Essener Bäcker und Konditor Jonas Depiereux (40) weitet sein Geschäft mit Ruhrgebiets-Pralinen erheblich aus. Was vor zwei Jahren mit Essener Motiven seinen Anfang nahm, erobert jetzt schrittweise weitere Ruhrgebiets-Städte. Neu aufgelegt wurde zu Beginn des Jahres die Pralinen-Edition "Gelsenkirchen", und in dieser Woche kamen die Editionen "Bochum" und "Hattingen" hinzu. "Im Herbst kommen dann noch die Editionen Dortmund, Duisburg und Bottrop auf den Markt", kündigt Depiereux an - ein gebürtiger Essener mit belgischen Vorfahren.

Haben ihn seine biografischen Wurzeln zum süßen Geschäft geführt? Belgische Pralinen gelten ja als Delikatesse. Depiereux zuckt mit den Schultern: "Ich wollte immer schon mal was mit Pralinen machen." Depiereux lernte Bäcker und Konditor, packte noch eine Ausbildung zum Erzieher drauf und machte sich vor acht Jahren selbstständig mit einer Catering-Firma. Er versorgt Geschäfts-Veranstaltungen mit "Fingerfood", mit abwechslungsreichen Häppchen, so wie sie gerade schwer im Trend sind. Vor zwei Jahren dann, die Nominierung zur Kulturhauptstadt gab den Ausschlag, brachte er die ersten Pralinen auf den Markt, mit den Motiven Zollverein, Philharmonie, Grugahalle und Rathaus. Vier süße Klötzchen aus bester Schokolade und unterschiedlichen Füllungen auf Sahne-/Butter-Basis. Der Deckel ist eine Platte aus weißer Schokolade, bedruckt mit dem Bild eines stilisierten Gebäudes. Als Druckfarbe wird auch Schokolade benutzt: "Das lassen wir in der Schweiz machen, dort gibt es ein Gerät, das mit Schokolade drucken kann." Ansonsten seien die Pralinen komplett handgemacht, verspricht Depiereux. Sie entstehen in den Räumen seiner Catering-Firma auf dem Großmarkt an der Lützowstraße.

Erst war es also die "Edition Essen", vier Pralinen für 6,90 Euro, dann folgte die "Edition Metropole Ruhr", 12 Pralinen für 12,90 Euro, mit Motiven aus der gesamten Region: u.a. dem Gasometer Oberhausen, dem Bochumer Planetarium, dem Schiffshebewerk Henrichenburg in Waltrop. Dann rief eines Tages das Rathaus Gelsenkirchen an, man plane einen Neujahrsempfang für 1200 Gäste, ob er nicht auch ein Gelsenkirchener Motiv . . . so entstand die "Edition Gelsenkirchen". "Mittlerweile will ein Dutzend anderer Städte auch solche Pralinen haben", sagt Depiereux. Sein Betrieb ist mittlerweile auf sechs Mitarbeiter angewachsen.