Essen. Zusammen zu essen, schafft Nähe. Und so ist das gemeinsame Fastenbrechen von Stadtspitze und Migrantenvertretern im Ramadan mittlerweile eine Tradition im interkulturellen Dialog der Stadt Essen.

Der Termin hat längst seinen festen Platz im Kalender der Stadt Essen: das gemeinsame Fastenbrechen von Stadt- und Migrationsvertretern. In der Moschee Heßlerstraße zog Muhammet Balaban, Vorsitzender des Integrationsbeirates, vor dem noch amtierenden Oberbürgermeister Wolfgang Reiniger, dem türkischen Generalkonsul Hakan Akbulut und zahlreichen Gästen ein positives Resümee zur Kommunalwahl: „Wir haben unsere Ziele erreicht, was die aktive Wahlbeteiligung angeht. Darüber hinaus wurde eine politische Spaltung vermieden.”

Gute Zusammenarbeit mit Parteien

Und das, erklärte Balaban, sei keineswegs selbstverständlich. In anderen Kommunen habe es eigene Listen der Migranten gegeben. „Dass dies nicht passiert ist, ist auch ein Zeichen von Partizipation. Wir arbeiten in Essen mit den Parteien gut zusammen”, so Balaban.

Auch und gerade an der Heßlerstraße. Die Moschee im Norden ist neben ihrer Funktion als Gebetshaus auch so etwas wie ein kleines kulturelles Integrationszentrum. Kurse zur Sprachförderung werden hier ebenso durchgeführt wie eine Hausaufgabenhilfe oder die Sport- und Gesundheitstage. „In der Gemeinde haben sich die politischen Kandidaten im Laufe des vergangenen Jahres regelmäßig präsentiert”, berichtete Balaban.

Das weiß auch der OB, schließlich war er in den vergangenen Jahren häufiger Gast der 1982 gegründeten Gemeinschaft. „Es ist wichtig, dass sich die Gemeinden in die Stadt hinein öffnen”, lobte Reiniger. Ernst wurde er in seiner Rede nur, als es um Frauenrechte ging. „Die Achtung der Frau als gleichberechtigter Partner gehört zum Grundverständnis unserer Gesellschaft”, sagte Reiniger.

"Deutsche Bevölkerung muss uns wahrnehmen"

Auch die Verwaltung soll sich weiter öffnen. In diesem Jahr wirbt sie, in Kooperation mit Migrantenvertretern, verstärkt um Auszubildende aus dieser Zielgruppe.

Da in diesem Jahr nach der Wahl auch vor der Wahl bedeutet, richtete der Vorsitzende des Integrationsbeirates auch noch den Blick auf den 27. September. Balaban: „Nutzen Sie nicht die Briefwahl, sondern gehen Sie persönlich zur Urne. Die deutsche Bevölkerung muss uns wahrnehmen.”