Zollfahndungsamt Essen hebt an der Stadtgrenze zu Gelsenkirchen ein Nest polnischer Zigarettenschmuggler aus.Einsatz mit SEK und Schützenpanzer. Mehrere tausend Stangen wurden sicher gestellt

Die Fahnder ließen die schwarze Iveco-Zugmaschine mit ihrem Sattelauflieger bis vor die Toreinfahrt rollen. Dann schlugen sie zu. Unterstützt vom Spezialeinsatzkommando (SEK) der Polizei und einem Panzer stellten sie acht Verdächtige, die sie einem polnischen Zigarettenschmuggler-Ring zurechnen. Hinter der üblichen Tarnladung fanden sie "mehrere tausend Zigarettenstangen", sagt Ulrich Schulze, Sprecher des Zollfahndungsamtes Essen.

Den Tipp hatten die Kollegen aus Münster gegeben. Sie ermitteln seit einiger Zeit gegen eine polnische Tätergruppierung, die sich in der Schmugglerhochburg Ruhrgebiet eine Marktnische neben russischen, baltischen uned griechischen Banden erkämpft hatte. Als sie erfuhren, dass eine größere Schmuggel-Ladung auf dem Weg nach Essen war, lösten sie den Großeinsatz aus. "Wir haben die Kollegen vom SEK nicht dazu geholt, weil wir von einer erhöhten Gewltbereitschaft der Täter ausgegangen waren", sagt Ulrich Schulze. "Wir wollten wegen des unübersichtlichen Geländes kein Risiko eingehen." Denn die SEK-Teams üben regelmäßig die Annäherung an mutmaßliche Täter in allen möglichen Geländeformen. Und waren am Abend wieder im Ostviertel im Einsatz, wo die Zollfahnder weitere Verdächtige vermuteten.

Das Gebäude an der Stadtgrenze ist bei Nachbarn wie bei Ermittlern gut bekannt. In dem ehenaligen Fabrikgebäude, das heute als Werkstatt eingerichtet ist, sind Ermittler schon mal in Sachen Zigarettenschmuggel eingeflogen. Einige Jahre später gab es hier eine Razzia gegen Autoschieber.

Anschlussermittlungen des Zollfahndungsamtes und der Niederlassung Münster müssen nun ergeben, wie viele Zigaretten die polnische Tätergruppe tatsächlich eingeschmuggelt hat.