Essen. . Zwei Essenerinnen veranstalten schnelle Dates für Menschen ab 55. Die Idee dazu stammt aus einem Film, in Arnsberg wurde es vorgemacht.
- Acht Minuten Zeit zum Kennenlernen, dann geht es an den nächsten Tisch: So funktioniert Speed-Dating
- Solche Veranstaltungen gibt es mittlerweile recht häufig, aber nur selten für Senioren
- Magrit Ast und Irmingard Degen organisieren im Januar das erste Date in Essen
Liebe kennt kein Alter: Irmingard Degen und Magrit Ast haben sich dieses Sprichwort zu Herzen genommen. Die beiden Essenerinnen wollen Senioren im Schnellverfahren zu einer neuen Liebe bringen. Deshalb starten sie ab Januar mit „Speed-Dating“-Abenden für Menschen ab 55 Jahren.
Die Idee dahinter: Acht bis zehn Männer und Frauen sitzen in einem Raum, immer zu zweit an einem Tisch gegenüber. Acht Minuten haben die Teilnehmer Zeit zum Kennenlernen, dann ziehen die Herren weiter zur nächsten Dame. Wer Sympathien für sein Gegenüber entwickelt, kann ein Kreuz auf einem Zettel machen. Bei Übereinstimmung gibt es die Kontaktdaten.
Vorbild ist ein Film
Solche schnellen Treffen sind mittlerweile relativ weit verbreitet – allerdings nicht für die Generation 55 aufwärts. „Dabei wünschen sich viele ältere Menschen, die alleine sind, eine Partnerschaft und nicht nur eine Freizeitgemeinschaft mit Freunden“, sagt Magrit Ast, die über 30 Jahre ein Schokoladengeschäft in Holsterhausen geführt hat und nun seit einiger Zeit im Ruhestand ist. Mitstreiterin Irmingard Degen arbeitet von Kettwig aus als selbstständige Heilpraktikerin.
Auf das Senioren-Speed-Dating sind Ast und Degen durch den Film „Altenglühen“ gekommen, in dem bekannte deutsche Schauspieler wie Mario Adorf oder Senta Berger eine solche Veranstaltung durchspielen. Ein Vorbild in der wirklichen Welt gibt es in Arnsberg im Sauerland. Dort werden schon seit einiger Zeit ältere Menschen zum Daten eingeladen. „Was im Sauerland klappt, dass sollte doch auch im Ruhrgebiet gehen“, sagt Magrit Ast. Dass es den Bedarf hier gibt, davon sind die beiden Frauen jedenfalls überzeugt. „Wir haben durch unsere ehrenamtliche Arbeit und unsere Berufe viel Kontakt zu einsamen Senioren“, sagt Irmingard Degen.
Bisher haben nur Frauen zugesagt
Viele würden ungern im Internet auf die Suche nach einer neuen Liebe gehen. „Das ist der Vorteil beim Speed-Dating“, sagt Degen. „Man kann sein Gegenüber direkt sehen, merkt, ob man sich gegenseitig sympathisch ist.“ Das erste Date soll Anfang des Jahres im Brücken-Café in Kettwig steigen. Die beiden Frauen versprechen ein angenehmes, gediegenes Ambiente. Erste Interessenten gibt es bereits – allerdings ausnahmslos weiblich. „Die Männer trauen sich noch nicht so richtig“, sagt Degen.
Für die Essenerinnen soll die erste Veranstaltung ein Test sein. „Für uns ist das erstmal ein Hobby“, betont Margrit Ast. Mit den Teilnehmerbeiträgen wollen sie das Projekt kostendeckend machen. Sollte es erfolgreich anlaufen, können sie sich vorstellen mit Partnern zusammenzuarbeiten, zum Beispiel mit karitativen Einrichtungen.
Daten, Kosten und Kontakt
Das Speed-Dating soll einmal im Monat, im Kettwiger „Brücken-Café“ stattfinden, und zwar immer am ersten Freitag im Monat. Die Teilnahme kostet 27,50 Euro.
Los geht es am 6. Januar um 19 Uhr, dafür sind aber keine Pl.ätze mehr frei, beziehungsweise nur frei, falls noch jemand absagt. Der nächste Termin ist am 3. Februar, hierfür sind noch wenige Plätze verfügbar. Beim dritten Termin, dem 3.3. sind noch viele Plätze frei.
Die Teilnahme kostet 27,50 Euro, ein Getränk ist inklusive. Teilnehmen können Männer und Frauen ab 55 Jahren. Platz ist in dem Café für maximal 20 Leute.
Wer mitmachen möchte, kann sich bei Irmgard Degen und Margit Ast per E-Mail unter speed-dating-ab-55@web.de oder unter 02054/9440993 melden. Es können sich immer jeweils 10 bis 12 Personen pro Geschlecht anmelden.