Essen. . Die Stadt Essen schaltet ab Donnerstag eine Blitzeranlage auf der A 52-Baustelle zwischen Rüttenscheid und Kettwig scharf. Tempokontrollen bis Sommer.
- Düsseldorfer Bezirksregierung bewertet A 52-Baustelle als Gefahrenstelle
- Stadt Essen macht bis Sommer 2017 Tempokontrollen zwischen Rüttenscheid und Kettwig
- Der neue mobile Blitzer kommt in beiden Richtungen zum Einsatz
90 000 Fahrzeuge müssen täglich das Nadelöhr der Autobahn A 52 zwischen den Anschlussstellen Rüttenscheid und Kettwig passieren. Dort ist wegen laufender Bauarbeiten für die neuen Asphaltdecken nur Tempo 80 erlaubt. Viele halten sich nicht daran – und die werden nun zur Kasse gebeten. Die Stadt nimmt ab Donnerstag einen mobilen Blitzer in Betrieb, eine Radarfalle mit heller Tarn-Hülle.
Mindestens bis Sommer 2017 sollen Temposünder auf diesem 4,3 Kilometer langen Abschnitt ertappt werden. Das Rathaus hat sich für das Modell „Poliscan Speed“ des Wiesbadener Unternehmens Vitronic entschieden.
Lasergesteuerte Blitzer auf frei stehendem Anhänger
Der lasergesteuerte Blitzer ist auf einem frei stehenden Anhänger installiert und wegen der kantigen Verkleidung für Autofahrer nur schwer zu erkennen. „Er könnte mit einem Baucontainer verwechselt werden“, sagt Rathaus-Referentin Jasmin Trilling. Der Blitzer wird in regelmäßigen Abständen den Standort wechseln und in beiden Richtungen eingesetzt.
Die Initiative für die Geschwindigkeitsüberwachung auf der A 52 ging nicht von der Stadt Essen aus, sondern von der Düsseldorfer Bezirksregierung, die die Autobahnbaustellen auf mögliche Risiken überprüft. Die A 52-Trasse zwischen Rüttenscheid und Kettwig wurde dabei als „Gefahrenstelle“ identifiziert, die Kommunalaufsicht hält deshalb eine Tempokontrolle für erforderlich, zumal es bereits zwei schwere Unfälle gab. Erst im Oktober überschlug sich an der Ausfahrt Haarzopf ein Renault. Zwei Insassen wurden verletzt.
Tempo 80, schmale Spur, kurze Ab- und Auffahrten
Der Landesbetrieb Straßen NRW hat mögliche Standorte für den mobilen Blitzer ausgemacht und bereits in der Nacht zum Donnerstag die vorgeschriebenen Hinweisschilder für die Tempokontrollen angebracht.
Mario Korte, Abteilungsleiter bei Straßen NRW, betont, dass Autobahn-Baustellen immer die besondere Aufmerksamkeit der Autofahrer erfordern. „Wir sind vor allem darauf angewiesen, dass sich die Verkehrsteilnehmer an die Regeln halten“, sagt er.
Die Höchstgeschwindigkeit von Tempo 80 sei erforderlich, weil die linke Autobahnspur schmaler und nur für Fahrzeuge mit 2,10 Meter Breite zugelassen ist (woran sich aber viele Autofahrer nicht halten). Zudem sind die Auf- und Abfahrten verkürzt, dort gilt nur Tempo 50 oder 60. Gerade die verschwenkte Auffahrt zur A 52 von der Norbertstraße Richtung Düsseldorf ist wegen der kurzen Einfädelung für Autofahrer eine Umstellung.
Der gesperrte Anschluss Haarzopf wird bis zum Beginn der Essen Motor Show am 26. November wieder geöffnet, um Staus zu verhindern. Bisher hat es laut Straßen NRW keine Stauunfälle gegeben.
Einnahmen fließen in die Essener Stadtkasse
Die Einnahmen aus den Temposünder-Bußgeldern fließen in die Stadtkasse. Wie hoch sie sein werden, darüber gibt es noch keine Schätzungen. Allein die vier Blitzer in der A40-Buderuskurve bringen monatlich rund 70.000 Euro ein.
Die Stadt betont, dass sie mit der Kontrolle zu schnelles Fahren verhindern will.
Offen bleibt die Frage, ob der eine oder andere Ertappte Einspruch einlegen wird – so wie gegen die mobilen Anlagen auf der A3 zwischen Hilden und Mettmann. Dort wird allerdings ein anderer Gerätetyp eingesetzt.