Essen. . Sinkende Flüchtlingszahlen machen es möglich: An der Neustraße sollen stattdessen Eigenheime entstehen, an der Natorpstraße bleibt es bei Büros.
- Nur noch 3526 Flüchtlinge leben in städtischen Unterkünften, rund 300 weniger als kalkuliert
- Erneut korrigiert die Stadt deshalb ihre Bau- und Bezugspläne von Ende September
- Nun stehen nur noch zwei Neubauprojekte für Asyl-Bewerber in Kray und Horst zur Debatte
Die Liste der Asyl-Standorte im Stadtgebiet schrumpft unaufhaltsam weiter: Weil immer weniger Flüchtlinge in städtischen Unterkünften leben – Anfang November waren es nur noch 3526 – will die Sozialverwaltung auf zwei weitere Heime verzichten, die noch Ende September in der Bezugsliste standen.
Es handelt sich dabei zum einen um den von der Stadt angekauften Bürokomplex an der Natorpstraße im Ostviertel, wo im April 250 Asylbewerber unterkommen sollten. Hier will die Stadt den geplanten Umbau stoppen und die Flächen lieber für Bürozwecke nutzen. Einen entsprechenden Beschluss sollen die politischen Gremien noch im November fällen.
Ein Dutzend Einfamilienhäuser statt Asyl-Unterkünfte
Aufgegeben werden auch die Pläne für Asylneubauten an der Neustraße in Borbeck, wo bereits vorbereitende Arbeiten begonnen haben. Ursprünglich sollten hier 200 Flüchtlinge in einem Gebäudetyp unterkommen, den man nach fünf bis zehn Jahren mit überschaubarem Aufwand zu Einfamilienhäusern hätte umbauen können. Nun entfällt dieser Asyl-Zwischenschritt.
Da Vergaben anstanden, wurde der Abschied von den Asyl-Plänen an der Neustraße bereits in einer Dringlichkeitsentscheidung vollzogen, die der Rat nur noch absegnen muss. Der Allbau würde die Fläche gerne übernehmen, um dort ein Dutzend öffentlich geförderte Einfamilienhäuser zu bauen.
Noch zwei Neubauprojekte stehen zur Diskussion
Mit dem Verzicht auf die beiden Asyl-Vorhaben stehen nur noch zwei Unterkunfts-Standorte infrage: am Pläßweidenweg in Horst für 320 und an der Bonifaciusstraße in Kray für 200 Asylbewerber. Ob die Stadt am Ende auch auf diese beiden Neubau-Vorhaben verzichtet, entscheidet sich womöglich im Asyl-Arbeitskreis der Ratsparteien am 18. November.