Essen. . Zum siebten Mal startet der ADFC den bundesweiten „Fahrradklimatest“. Radfahrer können ihre Stadt in Sachen „Fahrradfreundlichkeit“ beurteilen.
Zum siebten Mal organisiert der Fahrradclub ADFC bundesweit eine Umfrage unter den Radfahrern, den sogenannten „Fahrradklimatest“. Der hiesige Ortsverein ruft zur Teilnahme am Städtetest auf. Um ein repräsentatives Ergebnis zu erhalten, sollten möglichst viele Essener Radfahrer 27 Fragen auf einem Bogen ausfüllen und bewerten, wie gut die Ruhrmetropole in Sachen „Fahrradfreundlichkeit“ inzwischen aufgestellt ist.
Exakt 25 Jahre ist es her, dass Essen beim bundesweiten Fahrradklimatest des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) als damals fahrradfeindlichste Stadt Deutschlands die „Rostige Speiche“ verliehen bekam. „Angesichts der jahrzehntelang betriebenen radfahrfeindlichen Verkehrspolitik fielen damals die Ergebnisse für Essen derart schlecht aus, dass ein deutschlandweit letzter Platz die Folge war“, erklärte der Essener ADFC-Vorsitzende Jörg Brinkmann.
Förderung des Radverkehrs in Essen müsse gesteigert werden
Das war damals. Inzwischen hat die Stadt ein Haupt- und Nebenroutennetz erstellt und ist im Club der „fahrradfreundlichen Städte“ aufgenommen worden. „Es ist in der Vergangenheit viel gemacht worden, und es gibt etliche Beispiele für eine positive Entwicklung beim Radverkehr in Essen“, lobt Brinkmann. „ Diesen stehen aber mindestens ebenso viele Negativbeispiele gegenüber“, schränkt er ein.
Zwar habe die Stadt anlässlich der Bewerbung zur „Grünen Hauptstadt Europas“ vor drei Jahren verkündet, den Radverkehr bis 2020 zu verdoppeln. Bis 2035 soll sogar jeder vierte Verkehrsteilnehmer ein Radfahrer sein. „Um diese ehrgeizigen Ziele auch wirklich zu erreichen, müsste die Förderung des Radverkehrs in Essen allerdings noch einmal deutlich gesteigert werden“, fordert er.
Essen beim Fahrradklimatest bundesweit im Mittelfeld
Beim Fahrradklimatest des ADFC hat sich Essen immerhin um gut eineinhalb Noten verbessert und befindet sich bundesweit im Mittelfeld. Dem ADFC reicht das bei weitem nicht. Jetzt fragt er wieder nach dem Urteil der Radler. Auch danach, ob sich der neue Radschnellweg RS1 positiv niederschlägt und ob für das Grüne Hauptstadt-Jahr schon jetzt „wegweisende Entwicklungen“ erkennbar seien.
Abgefragt werden die Erreichbarkeit von Zielen im Stadtgebiet, das Blockieren durch Falschparker, die Situation an Baustellen und ob nach einem Schneefall die Radwege tatsächlich frei geräumt werden. Auch die Wegweisung und die Abstellmöglichkeiten für Fahrräder stehen auf dem Prüfstand.
So können Radfahrer bei der Umfrage mitmachen
Wer mitmachen möchte, findet den Fragenkatalog hier. Den Fragebogen gibt es auch beim ADFC-Essen am Kopstadtplatz 2 (geöffnet Mittwoch und Freitag von 16-18 Uhr, Telefon: 23 17 07 ). Einsendeschluss ist am 30. November 2016.