Stoppenberg. . Zuhause stößt Udo Schwamborn, Sammler von Bergbau-Gegenständen, an die räumlichen Grenzen. Jetzt hilft die RAG Montan Immobilien und bietet Räume an.

Die RAG Montan Immobilien mit Sitz auf dem Gelände der Zeche Zollverein entwickelt frühere Zechenflächen für eine neue Nutzung. Im Leitbild steht: „An der Schnittstelle zwischen Tradition und Zukunft schaffen wir Werte.“ Für Tradition und Werte steht auch Udo Schwamborn, das frühere Mitglied der Grubenwehr und Sammler von Bergbau-Gegenständen. „Da fällt mir ein Stein vom Herzen – aber ein ganz dicker“, sagt Udo Schwamborn, als er Prof. Hans-Peter Noll (RAG Montan Immobilien) und Bürgermeister Rudi Jelinek den Teil seiner Stücke zeigt, die zukünftig bei der RAG auf Zollverein ihr Zuhause haben werden.

Vier Garagen und drei Keller voller Zeugen der Bergbau-Geschichte habe er, sagt der 60-Jährige, der 25 Jahre bei der Grubenwehr gearbeitet hat. Irgendwann wisse man nicht mehr, wohin damit. Als Prof. Noll beim Weltkulturerbe-Lauf durch Rudi Jelinek auf das Schwambornsche Platzproblem aufmerksam gemacht wurde, fand er schnell eine Lösung. „Wir haben hier Kellerräume, in denen die Ausstellungsstücke gelagert werden können“, sagt er. „Und wenn dann Besuch kommt, können wir die Stücke zeigen.“

Ein Blick in das (Geschichts-)Buch, v.l. Bürgermeister Rudi Jelinek, Prof. Hans-Peter Noll und Udo Schwamborn.
Ein Blick in das (Geschichts-)Buch, v.l. Bürgermeister Rudi Jelinek, Prof. Hans-Peter Noll und Udo Schwamborn. © Mauer

Udo Schwamborn und seine Kumpel von der Grubenwehr – zwei sind noch aktiv, die übrigen elf sind wie er im Vorruhestand – haben zwischen den RAG-Gebäuden einen fünf mal sechs Meter großen Holzstollen gezimmert und aufgebaut. Ein Teil der Ausstellungsstücke könnte hier bei Bedarf gezeigt werden. Das alte Buch zum Beispiel, in dem früher die Zahlen einzelner Zechen eingetragen wurden. Der älteste – natürlich handschriftliche Eintrag – stammt von 1880. „Das habe ich von einem ehemaligen Fahrsteiger geerbt“, erzählt Schwamborn.

Die größeren Exponate gruppieren sich um den Stollen. Der Rettungsschlitten für den Transport verletzter Kumpel zum Beispiel. Oder die Atemgeräte, die die Männer der Grubenwehr bei ihren Einsätzen trugen. Das bekannteste Ausstellungsstück steht fast etwas verschämt am Rande. Es ist die Dahlbusch-Bombe, mit der 1963 die Kumpel beim „Wunder von Lengede“ gerettet wurden. Der Metall-Korpus zeigt deutliche Gebrauchsspuren. „Das ist eine von drei Originalen. Eine ist im Museum in München, eine im Bergbaumuseum in Bochum und eine hier. Alles andere sind Nachbauten.“ Na ja, seine eigene sei es streng genommen nicht, sagt der 60-Jährige augenzwinkernd. „Es ist vielmehr eine Dauerleihgabe der Hauptstelle für das Grubenrettungswesen.“

Sei’s drum. Bei einem Ausstellungsstück schließt sich auf jeden Fall der Kreis. „Die ist von der vierzehnte Sohle auf Zollverein“, sagt Schwamborn und zeigt auf eine große schwarze Uhr mit weißem Ziffernblatt.