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Viele Grundschüler sehen nicht scharf genug und tragen trotzdem keine Brille. Das ist das Ergebnis eines Sehtests mit 3333 Essener Kindern, den die Verkehrswacht gemeinsam mit Optikern organisiert hat. Dabei wurden bei jedem achten Kind Sehschwächen festgestellt, die bisher nicht erkannt oder nicht behandelt wurden. Die Verkehrswacht warnt, dass diese Kinder im Straßenverkehr einer größeren Unfallgefahr ausgesetzt sind.
„Sehen und gesehen werden“ – dies ist für Karl-Heinz Webels die wohl wichtigste Regel im Straßenverkehr, und der Vorsitzende der Essener Verkehrswacht wird nicht müde, sie immer wieder zu betonen. Dass Kinder wegen einer Sehschwäche ein Unfallrisiko auf dem Schulweg möglicherweise nicht rechtzeitig erkennen, ist für ihn inakzeptabel. Deshalb sein Appell an die Eltern, mit ihren Kindern rechtzeitig zum Augenarzt zu gehen.
Ob der tatsächlich befolgt wird, kann die Verkehrswacht im Nachhinein nicht feststellen. Kinder, bei denen beim Augenscheck der Verkehrswacht eine Sehminderung diagnostiziert wird, bekommen zwar ein Begleitschreiben für die Eltern, aber aus Datenschutzgründen darf die Verkehrswacht nicht weiter nachfragen und die Schulen auch nur pauschal informieren.
So werden die Ergebnisse im Detail nicht bekannt gegeben. Nur soviel: Bei den Tests mit den Viertklässlern aller Essener Grundschulen stellte man wieder ein Nord-Süd-Gefälle fest, allerdings ist die Beanstandungsquote insgesamt nicht so hoch wie in früheren Zeiten mit bis zu 25 Prozent.
Von 3333 Viertklässlern, die im vergangenen Schuljahr im Rahmen der Radfahrausbildung ihre Sehstärke prüfen ließen, wiesen 415 Kinder (12,5 Prozent) unerkannte oder nicht behandelte Sehminderungsleistungen auf. An einigen Schulen hatte sogar jedes dritte der getesteten Kinder eine nach Angaben der Verkehrswacht „nicht ausreichende Sehleistung.“ Insofern gibt die Verkehrswacht keine Entwarnung.