Essen. . Die Verkehrswacht beklagt, dass viele Autofahrer mit defekter Beleuchtung unterwegs sind. Fahrzeugbetriebe bieten kostenlose Checks an. Auch Radfahrer im Fokus.

  • Im November geht die Polizei mit Schwerpunktkontrollen gegen Licht-Muffel vor
  • Gerade in der dunklen Jahreszeit sei die Unfallgefahr besonders hoch
  • Defektes Licht kostet Auto- und Radfahrer mindestens ein 20-Euro-Knöllchen

Vor Beginn der dunklen Jahreszeit, die mit der Zeitumstellung am 30. Oktober startet, sollten alle Essener Verkehrsteilnehmer nochmals die Beleuchtungen an ihren Fahrzeugen kontrollieren und überprüfen lassen. Dazu raten dringend die Polizei und die Verkehrswacht.

Rund 150 Essener Meisterbetriebe der Kfz-Innung und die großen Prüforganisationen bieten in Kooperation mit der Verkehrswacht für alle Autofahrer bis Ende Oktober kostenlose Lichttests an. Die Essener Polizei kündigt für den Monat November Schwerpunktkontrollen gegen Licht-Muffel an – und wird auch Knöllchen verteilen.

„Außerdem ist jede Streifenwagenbesatzung darauf sensibilisiert worden, Fahrzeuge mit defektem Licht zu stoppen“, erklärt Polizeisprecher Marco Ueberbach. „Für uns hat dieses Thema hohe Priorität.“ Gerade in der dunklen Jahreszeit sei die Unfallgefahr besonders hoch. So wurden laut der Statistik des Essener Polizeipräsidiums zwischen dem 1. Oktober und dem 31. Dezember vergangenen Jahres bei Verkehrsunfällen zwischen 17 Uhr und sieben Uhr früh zwei Menschen getötet, 34 schwer und 130 leicht verletzt.

Mit mobilen Messgeräten vor Ort

Bei den Schwerpunktkontrollen wird die Polizei von der DEKRA unterstützt, die mit ihren mobilen Messgeräten vor Ort überprüfen kann, ob die Scheinwerfer tatsächlich korrekt eingestellt sind. Wo die Prüfer Mängel feststellen, erhält der Halter einen Kontrollbericht und muss innerhalb einer bestimmten Frist bei der Polizei nachweisen, dass die Beleuchtung an seinem Fahrzeug wieder einwandfrei funktioniert. „Wir wollen die Autofahrer im Gespräch auf die Gefahren aufmerksam machen und sie dabei unterstützen, dass sie sicher unterwegs sind“, betont Ueberbach.

Wer jetzt freiwillig an der bundesweiten Lichttest-Aktion teilnimmt, erhält einen Aufkleber für die Windschutzscheibe. „Dann wird man bei der Kontrolle gleich durchgewunken“, berichtet Projektunterstützer Karl-Heinz-Webels, Vorsitzender der Essener Verkehrswacht.

Nur ein funktionierender Scheinwerfer

Er kritisiert, dass viele Autofahrer die Sache nicht ernst genug nehmen. „Sehen und gesehen werden, ist im Straßenverkehr lebenswichtig“, sagt Webels. Trotzdem stellt er immer wieder fest, dass Autos nur mit einem funktionierenden Scheinwerfer unterwegs sind. Webels schätzt, dass der Anteil der Autos in Essen, die mit nicht korrekter Beleuchtung fahren, „bei mindestens einem Viertel liegt“. Der Automobilclub ADAC geht sogar von einem höheren Anteil aus.

Die Kritik richtet sich im übrigen nicht nur gegen die Autofahrer, sondern auch gegen Radfahrer, die in der Dämmerung und in der Dunkelheit ohne Licht fahren und sich mit ihrem Leichtsinn in große Gefahr begeben. Die Polizisten werden daher bei ihren Schwerpunktkontrollen im kommenden Monat auch ein besonderes Auge auf die Radfahrer werfen.

Karl-Heinz Webels von der Verkehrswacht geht längst auf Nummer sicher: „Ich radle auch am Tag mit Licht. Hauptsache, ich werde gesehen.“

Knöllchen kosten mindestens 20 Euro

Ertappte Autofahrer (und auch Radfahrer) – die mit defektem oder bei Dunkelheit nicht eingeschaltetem Licht fahren, zahlen 20 Euro. Wer dabei andere gefährdet, bekommt ein 25-Euro-Knöllchen. Bei einem Unfall mit Sachschaden sind 35 Euro fällig.

Kostenlose Lichtchecks bietet bis zum 31.Oktober auch der TÜV-Nord an, und zwar an der Station Essen 1 (Frillendorf) an der Frillendorfer Straße 137a, an der Station Essen 2 (Kray-Leithe) an der Adlerstraße 7, an der Station Essen 3 (Altenessen) an der Krablerstraße 201 und an der Station Essen 4 (Audi-Zentrum) an der Altendorfer Straße 50.