Herz- und Gefäßspezialisten treffen sich zu einem zweitägigen Fachkongress. 15 Operationen werden live in die Philharmonie Essen übetragen.

Über 400 Herz- und Gefäßspezialisten werden am kommenden Montag und Dienstag, 17. und 18. Oktober, in der Philharmonie Essen erwartet.

Alle zwei Jahre treffen sie sich auf dem Kongress „Aortic Live“ und tauschen sich zur Behandlung von Erkrankungen der Hauptschlagader aus. 40 Referenten werden Vorträge zu den Bereichen der Gefäß- und Herzchirurgie halten. Darüber hinaus werden 15 Operationen aus Essen, Berlin, Hamburg und Regensburg live in die Philharmonie übertragen.

Eine dieser Operationen wird eine neue Methode zur Rekonstruktion einer Herzklappe demonstrieren. Dafür wird ein Stück Rinderherzbeutel verwendet, um eine Herzklappe zu modellieren. Der Erfinder der Methode, Shigeyuki Ozaki, wird die Operation im Uniklinikum selbst durchführen. Speziell für diesen Eingriff ist er aus Japan nach Essen gekommen. Für Patienten verspricht die Ozaki-Methode einen spürbaren Mehrwert. „Die neue Herzklappe funktioniert danach so gut wie die eigene“, sagt Prof. Dr. Heinz Jakob, Direktor der Klinik für Thorax- und Kardiovaskuläre Chirurgie am Uniklinikum Essen und einer der beiden Tagungsdirektoren. Die Uniklinik Essen ist eine von bundesweit zwei Kliniken, die diese Methode anwenden.

Kongressteilnehmer sind via 3D-Brille hautnah dabei

Das Besondere an den Live-Operationen: Sie werden dreidimensional übertragen. Mit 3D-Brillen können die Kongressteilnehmer jeden Handgriff des operierenden Arztes verfolgen. „Man hat einen besseren Einblick, als wenn man direkt hinter dem Operateur stehen würde“, so Prof. Dr. Jakob. Es ist, als wären die Zuschauer selbst an der Operation beteiligt und können dadurch viel für ihre Arbeit mitnehmen. Neben den Vorträgen und Operationen besteht für die Kongressteilnehmer die Möglichkeit, sich mit Kollegen aus 14 Ländern über aktuelle Trends und eigene Erfahrungen auszutauschen.

Für die Patienten sind Entwicklungen in der Herz- und Gefäßchirurgie von entscheidender Bedeutung. Denn pro Jahr werden in Deutschland rund 7500 Patienten wegen eines Durchbruches, eines inneren Einrisses oder einer Ausstülpung der Hauptschlagader operiert. Diese Erkrankungen können lebensgefährlich sein.

Bis Montag können sich Ärzte unter 732 4901 oder petra.courvoisier@uk-essen.de. anmelden.