„Die Fürstin ist weg!“ An diesen Ausruf kann sich Hans-Wilhelm Heidrich, Direktor der Fürstin-Franziska-Christine-Stiftung, noch gut erinnern. Doch die edle Dame im Brokatgewand und anmutiger Herrschaftspose hat sich nur für ein paar Monate von ihrem angestammten Platz im Ahnensaal der von ihr als Waisenhaus gegründeten Fürstin-Franziska-Christine-Stiftung in Steele entfernt. Dort wacht sie seit fast 250 Jahren über das Haus und ihre Stiftung für die Kinder in Not.

Mit dem in Auftrag gegebenen Öl-Gemälde hatte der Kölner Maler Johann Jakob Schmitz um 1770 eine bleibende Erinnerung an die großherzige Fürstäbtissin geschaffen. Diese habe in den über 50 Jahren ihrer Regentschaft viel für die Stadt und die Menschen getan, so Birgitta Falk, Leiterin der Domschatzkammer, über das Wirken der einflussreichen, vorletzten Essener Äbtissin. Allmählich allerdings war der Glanz ihrer ruhmreichen Regentschaft zumindest künstlerisch verblasst. Fliegenexkremente hatten zudem unschöne Hinterlassenschaften an dem Herrscherinnenporträt hinterlassen. Dazu war der Rahmen in einem beklagenswerten Zustand. Grund für die Kulturstiftung Ruhr, aktiv zu werden. „Uns war es ein besonderes Anliegen, die Restauration eines dermaßen bedeutsamen Kunstschatzes für die Historie der Stadt zu fördern“, so Henner Puppel, Vorsitzender der Kulturstiftung.

Mit Hilfe der Restauratoren vom Landschaftsverband Rheinland wurde das Bild untersucht,behutsam gereinigt und der goldene Rahmen mit Lasertechnik aufgearbeitet. Wenn alles gut geht, sollen in Zukunft auch noch die Gemälde ihrer Ahnen eine Auffrischung erhalten.