Essen. Ein 24-jähriger Angeklagter soll mehrere Jugendliche angegriffen haben. Seine Mutter lasse ihn seit Jahren im Keller hausen, sagt ein Nachbar.
Seine Mutter lasse den 24-jährigen Angeklagten seit Jahren nicht mehr in die Wohnung, daher hause er im Keller und erledige seine Notdurft in der Öffentlichkeit, so der Nachbar im Prozess gegen den jungen Mann aus Kray, der sich unter anderem wegen gefährlicher Körperverletzung und Diebstahl vor der VII. Strafkammer des Landgerichts verantworten muss. Und wenn er mal den Keller verlasse, bedrohe er Kinder, Frauen und Rentner aus der Nachbarschaft. "Die gesamte Umgebung hat Angst vor ihm", sagte der 36-jährige Nachbar. Der Angeklagte wirke zuweilen wie ein Gespenst, das aus den Büschen springe und alle in Angst und Schrecken versetze.
"Sie schlagen mich"
Auch zu Beginn des Prozesses sorgte der 24-Jährige für Aufregung. "Ich werde nichts sagen, wenn die zwei Männer da noch sitzen, denn sie schlagen mich", sagte er und zeigte auf die beiden Männer auf den Zuschauerplätzen.
Doch auch nachdem das Duo den Gerichtssaal freiwillig verlassen hatte, kehrte keine Ruhe ein. Immer wieder stand er unvermittelt auf und sagte, dass er raus müsse und keine Lust mehr auf den Prozess habe. Erst auf Zureden von Richter Fink beruhigte er sich und nahm wieder neben seinem Verteidiger Platz und hörte sich die Anklage an.
Täter soll in die Psychiatrie
Im Frühjahr vergangenen Jahres soll er mehrere Jugendliche geschlagen, getreten, beleidigt und mit einem Stein angegriffen haben. Ein paar Tage zuvor soll er einer 80-Jährigen aus der Nachbarschaft die Einkaufstüte samt und Geldbörse gestohlen haben. "Ich saß auf der Bank und da hat er mir die Tüte geklaut", so die 80-Jährige. Vor diesem Diebstahl habe sie sich vor nichts gefürchtet, doch nun habe sie große Angst, wenn sie sich alleine auf der Straße bewege.
Da der 24-Jährige an einer paranoiden Psychose leidet, war er zum Zeitpunkt der Taten schuldunfähig und soll nach dem Willen der Staatsanwaltschaft in einem psychiatrischen Krankenhaus untergebracht werden. Der Prozess wird am 7. August fortgesetzt.