Essen. . Johannes Hoffmann ist nicht nur Gefäßchirurg, sondern auch Flötist. Am Donnerstag gibt er ein Konzert und verabschiedet den Sommer musikalisch.
Wenn man an zwei studierte Berufsgruppen denkt, die in Essen deutlich mehr als andernorts vertreten sind, kommen einem die Musiker und die Ärzte in den Sinn. Die Stadt hat eine lebhafte Kulturszene. Und auch eine lebhafte Gesundheitsszene. Johannes Hoffmann fühlt sich in beiden Welten wohl. Und Zuhause. Der 48-Jährige ist studierter Arzt und studierter Musiker. Am Donnerstag wechselt er vom OP-Saal in die Kirche im Elisabeth-Krankenhaus und tritt bei der Spätsommerserenade „Unter den Linden“ auf – in einem Familienquartett.
Musik und Medizin, der gebürtige Münchener fühlte sich nach dem Abitur in seiner Heimatstadt beiden Welten eng verbunden. Die Talente und vor allem das Feinfühlige und Koordinative wurden ihm in die Wiege gelegt: „Mein Opa war Geiger, mein Vater war Internist. Da habe ich einfach angefangen, beides zu studieren. Und ich hatte enormen Spaß“, erinnert sich Johannes Hoffmann an den Studienbeginn. „Mit Fahrrad und U-Bahn ließ sich das alles gut koordinieren. Man muss da ganz pragmatisch sein.“
Von der Musikhochschule ging es zur Ludwig-Maximilians-Universität München. Oder der Weg führte nach Seminaren und Labor in die andere Richtung. Ein Vorteil war, dass Johannes Hoffmann das Fach Querflöte studierte und Flöte spielte. Das Instrument ließ sich immer gut einpacken und mitnehmen. Bei vielen anderen Instrumenten wäre das nicht ganz so einfach geworden.
Hat Medizin zum Hauptberuf gemacht
Die Studienabschlüsse rückten näher und damit auch die Frage, für welchen Hauptberuf er sich nach dem Abschluss entscheiden würde. Als er wieder mal zwischen beiden Hochschulen und zwischen Musik und Medizin pendelte, wurde ihm die Entscheidung abgenommen. „Es gab einen Unfall, ein Angetrunkener fuhr mich an und um.“ Daumen und Schulter waren gebrochen. Das Musikstudium hatte erst mal Pause. „Und ich habe mich dann entschieden, Arzt zu werden.“ Nach dem Medizinstudium beendete er aber auch noch das Musikstudium.
Die musische Leidenschaft pflegt er seitdem neben der medizinischen Arbeit als Gefäßchirurg und Direktor der Klinik für Gefäßchirurgie und Phlebologie am Elisabeth-Krankenhaus. Und er sieht verbindende Elemente zwischen beiden Leidenschaften: „In der Musik wie in der Gefäßchirurgie ist die Zusammenarbeit, das Teamwork, wichtig. Verschiedene medizinische Disziplinen und verschiedene Instrumente kommen zusammen. Im OP wie in einem Orchester müssen alle harmonieren. Da darf keiner laut sein und als Solist ständig dominieren wollen. Gegeneinander geht nicht.“ Sonst funktionieren weder der medizinische Eingriff, der bei Gefäßchirurgen filigranstes Vorgehen erfordert, noch die Musik im harmonischen Verbund.
Die spielt der 48-Jährige im Ärzte-Orchester des Uniklinikums. Zudem konzertiert er regelmäßig bei Auftritten mit Familie und Freunden. Am Donnerstag tritt er im Familienquartett auf: Mit Gattin Barbara an der Violine, mit Tochter Anna an der Viola und mit deren Freund Tobias Moll am Violoncello. Sohn Benjamin könnte auch noch einstimmen: Der ist Opernsänger an der Folkwang-Hochschule.
Spätsommerserenade „Unter den Linden
Das Contilia Herz- und Gefäßzentrum am Elisabeth-Krankenhaus lädt am Donnerstag, 22. September, zur Spätsommerserenade. Das Konzert beginnt um 18.30 Uhr in der Kirche am Elisabeth-Krankenhaus, Eingang Ruhrallee. Einlass ist um 18 Uhr. Der Eintritt kostet 10 Euro. Der Erlös der Veranstaltung kommt dem Verein der Freunde und Förderer des Elisabeth-Krankenhauses Essen e.V. zugute. Karten: 0201 65056-9555 und kartenverkauf@contilia.de.