Essen. . Laut Straßen NRW hemmt plötzliches  Bremsen mit anschließender  Kettenreaktion in der Buderuskurve der A40 den Verkehrsfluss – genau dort, wo in Essen-Kray seit Ende 2015 vier neue Super-Blitzer stehen.

  • Vor den Blitzern in der A 40-Buderuskurve kommt der Verkehr ins Stocken
  • Die Stadt sagt: Nicht die Blitzer sind die Ursache, sondern die Autofahrer
  • Die Kontrollanlagen sind nötig, weil der A 40-Abschnitt als Gefahrenstelle gilt

Eigentlich sollten die Pendler aufatmen: Der Landesbetrieb Straßen NRW hat schon vor Monaten eines der engsten Nadelöhre vor dem A 40-Autobahndreieck Essen-Ost beseitigt. Von dort aus geht es Richtung Düsseldorf zweispurig auf die A 52. Die Arbeiten an den neuen Lärmschutzwänden an der A 40 sind längst fertig, die dritte Spur gehört wieder den Autofahrern. Und trotzdem läuft es auch in diesem Jahr nicht rund auf der A 40.

In der Rushhour kommt der Verkehr auf der A 40 Richtung Duisburg immer wieder ins Stocken, und zwar nach Beobachtungen von Straßen NRW vor der Buderuskurve.

Auslöser könnten nach Angaben von Straßen NRW die Blitzer der Stadt sein. Aus Angst, zu schnell zu fahren, treten die Autofahrer dort auf die Bremse – und die nachfolgenden Fahrer müssen ebenso plötzlich mit dem Tempo runter.

Verkehr fließt zäh

Das Phänomen hatte in der Vergangenheit der Duisburger Stauforscher Michael Schreckenberg immer wieder so beschrieben: Wenn nur ein oder wenige Autofahrer im dichten Verkehr stärker abbremsen als die vorausfahrenden, kann es zum Stau kommen.

Mario Korte, Baustellenkoordinator von Straßen NRW, berichtet, dass der Verkehr auf der A 40 zwischen Gelsenkirchen und Essen auch nach dem Abbau seiner Baustellen oft nur zäh fließt. Er geht davon aus, dass hier die städtischen Blitzer vor der Buderuskurve in Frillendorf (dort gilt in der Regel Tempo 100) eine wesentliche Rolle spielen könnten. Autofahrer würden stärker als nötig abbremsen. „Dort sind klar Geschwindigkeitsabbrüche zu erkennen“, so Korte. Den plötzlichen Tritt auf die Bremse hält er für eine „ganz normale“ menschliche Reaktion. „Keiner will Gefahr laufen, geblitzt zu werden.“ Bei starkem Verkehrsaufkommen (pro Tag 130.000 Fahrzeuge in beide Richtungen) würden aber auch viele andere Autofahrer sozusagen ausgebremst.

Keine Verlegung der Blitzer

Die Verkehrsprobleme auf der A 40 sind für ihn jedenfalls nicht hausgemacht. „An uns liegt es definitiv nicht. Wir haben derzeit dort keine baustellentechnische Situation“, betont er. Und: Am Autobahndreieck-Essen Ost (also weit hinter der Radarkontrolle) laufe der Verkehr wieder flüssiger. Korte: „Der zweispurige Ausbau der Zufahrt zur A 52 hat zu einer deutlichen Verbesserung geführt. Das funktioniert dort gut.“

Eine Verlegung der Blitzer an der Buderuskurve will Straßen NRW nicht fordern. „Die Blitzer stehen ja nicht ohne Grund da“, so Abteilungsleiter Korte. Die Buderuskurve gilt als Gefahrenstelle.

Die Stadt Essen erklärt, dass es dort hauptsächlich zu den Berufsverkehrszeiten zu Staubildungen komme. „Nicht die Stadt und die Blitzer verursachen die Staus, sondern die Masse der Autofahrer, die gegebenenfalls erst dort auf die Bremse treten“, betont Stadtsprecherin Silke Lenz. Das Ordnungsamt ließ die vier 260.000 Euro teuren Blitzer vom Typ „Traffistar S 350“ an der Buderuskurve Ende 2015 scharf stellen. Bisher (Stichtag 12. 9. 2016) wurde 99.000 Mal geblitzt. Die Stadt rechnet mit monatlich 70.000 Euro Einnahmen.