Der Verein zur Unterstützung krebskranker Kinder errichtet ein neues Elternhaus für Eltern, deren Nachwuchs im Uniklinikum behandelt wird.

Die Anfragen von Eltern, die in der Nähe ihrer krebskranken Kinder übernachten möchten, steigen immer weiter. In Elternhäusern können Angehörige zusammenkommen und für einen Moment entspannen. Eines dieser Elternhäuser liegt in der Kaulbachstraße 8 bis 10. Es gehört der Essener Elterninitiative zur Unterstützung krebskranker Kinder e.V., die 2012 das angrenzende Gebäude gekauft hat, um dem wachsenden Bedarf an Zimmern gerecht zu werden.

Ursprünglich war eine Sanierung geplant, weil die Bausubstanz jedoch marode ist, hat man sich für den Abriss und Neubau des Eckhauses an der Kaulbach-/Steinhausenstraße entschieden. Vierzehn neue Zimmer mit eigenen Bädern sollen entstehen. In dem neuen Haus wird es dann auch einen Aufzug geben.

Vor fünf Jahren war die Essener Initiative Gastgeber eines bundesweiten Treffens der Organisation „Elternhäuser für Eltern krebskranker Kinder“.
Vor fünf Jahren war die Essener Initiative Gastgeber eines bundesweiten Treffens der Organisation „Elternhäuser für Eltern krebskranker Kinder“. © WAZ FotoPool

Die Fassade des Neubaus soll sich an die der beiden Nachbargebäude in der Kaulbachstraße anpassen: ein freundliches Hellgelb mit Baumgrün. Dort können Eltern, deren Kinder im nahegelegenen Uniklinikum behandelt werden, während der Dauer der Therapie kostengünstig wohnen.

22,50 Euro kostet die Übernachtung in einem Zimmer, oft übernimmt die Krankenkasse den Betrag. Derzeit stehen in der Kaulbachstraße mehr als 30 Betten in 19 Zimmern zur Verfügung. Diese seien nach Aussage von Lara Krieger, Pressesprecherin der Elterninitiative, fast durchgehend ausgebucht. Durch den Neubau auf dem Eckgrundstück kommen die dringend benötigten Räume hinzu.

Anfang des Jahres wurden die Architektenentwürfe abgeschlossen. Nun wartet die Elterninitiative auf die Baugenehmigung. Krieger zufolge fehlen für den Neubau noch rund eine Million Euro. Das Geld finanziere die Elterninitiative vorerst durch einen Kredit, damit das Bauen möglichst schnell beginnen kann.

Allein 2015 etwa 13.500 Übernachtungen

Im letzten Jahr gab es rund 13 500 Übernachtungen. Das Elternhaus soll den Betroffenen aber mehr bieten als ein Bett für die Nacht. Für viele ist es ein Zuhause auf Zeit. „Nach der Diagnose steht die Welt natürlich kopf und irgendwie auch still“, sagt Lara Krieger.

Die Aufgabe der Elterninitiative sei es, die Betroffenen psychologisch aufzufangen.

Nähere Informationen zum Verein: www.krebskranke-kinder-essen.de

Stipendiaten der Adenauer-Stiftung schreiben über Essen

Dieser Artikel ist der Auftakt der Reihe „Essen im Wandel – ein Blick von außen“. Sie wird von Stipendiaten der Konrad-Adenauer-Stiftung gemeinsam mit der Essener Lokalredaktion gestaltet. Elf junge Journalisten, die aus ganz Deutschland kommen und bereits erste Berufserfahrungen gesammelt haben, verfassen in den nächsten Tagen und Wochen Berichte und Reportagen über Themen aus unserer Stadt. Die Redaktion wünscht viel Spaß beim Lesen!