Essen. Für eine Imagekampagne, mit der die Stadt sich als lebenswert präsentiert, standen Bürger Pate. Erste Programm-Highlights für 2017.
Am Ufer des Niederfeldsees in Altendorf hat Oberbürgermeister Thomas Kufen gemeinsam mit Umweltdezernentin Simone Raskob Essens Imagekampagne als „Grüne Hauptstadt 2017“ vorgestellt. „Erlebe Dein Grünes Wunder“, lautet das Motto, passend zum Ort der Veranstaltung. Dass mitten in Altendorf ein künstlicher See zum Flanieren einlädt, das hätte sich vor nicht allzu langer Zeit wohl niemand vorstellen können.
Auf fünf verschiedenen Plakatmotiven (zu allen Motiven) präsentiert sich Essen ab sofort als grüne und lebenswerte Stadt. Für alle fünf Motive gilt: Die Werbefotografen bedienten sich nicht etwa professioneller Modells, vor die Linse holten die Lichtbildkünstler sich Essener Kinder und Erwachsene mitten aus dem Leben.
Als Grüne Hauptstadt will Essen authentisch rüberkommen, eben ungeschminkt. Und doch sollen alle sehen, was die einstige Industriestadt von Kohle und Stahl auf ihrem Weg zur grünsten Stadt Nordrhein-Westfalens schon erreicht habe. „Und das mit Stolz“, so Kufen.
European Green Capital: Eröffnungsfeier im Januar im Grugapark
„Langsam merkt man, es wird ernst“, sagte der OB. Gut drei Monate sind es noch bis zum Grünen-Hauptstadt-Jahr. Noch machen die Verantwortliche aus dem Programm ein Geheimnis. Das ein oder andere aber sickert bereits durch. So wird die Eröffnungsfeier am 21. und 22. Januar im Grugapark steigen. Zunächst wird Karmenu Vella, EU-Kommissar für Umwelt, Essen vor geladenen Gästen offiziell zur Grünen Hauptstadt ernennen. Anschließend wird zwischen Haupteingang, Wald- und Margarethensee ein großes Bürgerfest gefeiert. Künstler des GOP Varietés und der Theater und Philharmonie werden die Grüne Hauptstadt in Szene setzen. Das Ganze erinnert an die malerische Eröffnungsfeier des Kulturhauptstadtjahres 2010 auf Zollverein, als Frau Holle das Welterbe in eine Märchenlandschaft verwandelte.
Das Bürgerfest im Grugapark wird mit einer Feuershow ausklingen. Die Stadt kalkuliert für die Eröffnungsfeierlichkeiten mit Kosten in Höhe von 400.000 Euro.
Beim Feiern will es die Stadt 2017 nicht belassen. Auch Stadtumbauprojekte firmieren unter dem Grüne-Hauptstadt-Logo. Entlang der viel befahrenen B 224, zwischen Vogelheim und Rhein-Herne-Kanal sollen Grünflächen durch Spazier- und Radwege miteinander verbunden werden zu einer „Magistrale“ Vogelheim, wie es vielversprechend heißt. Das „grüne Band“ soll sich fortsetzen bis zur Berne. Man darf gespannt sein.
Baden im Baldeneysee ab 2017 erlaubt
„Wir wollen den Bürgern ihre Stadt Stück für Stück zurückgeben“, sagte Kufen. Das gilt für die Berne wie für die Emscher, die von Abwasser befreit und renaturiert werden. Das gilt für den Baldeneysee, wo das Baden voraussichtlich ab 2017 am Seaside Beach, dem ehemaligen Strandbad Baldeney, wieder erlaubt wird.
Dass dies auch Ausdruck der verbesserten Wasserqualität ist, soll dabei nicht untergehen. Das Frühwarnsystem, das darüber wachen wird, ist einzigartig in Europa.
Kufens persönlicher Favorit bei den Plakatmotiven ist übrigens jenes, auf dem Kinder sich zum Baden in den See stürzen. Die Vorfreude ist ihnen anzusehen. Vielen Essenern wird es genauso gehen.