Essen. . Auf die Ausschreibung der Stadtwerke meldete sich kein einziges Unternehmen.
- Anwohner in Karnap leiden seit Jahren unter dem hohen Grundwasserspiegel
- Für acht Millionen Euro wollen Stadt und RAG ein Drainagesystem bauen
- Auf die Ausschreibung der Stadtwerke ging kein einziges Angebot ein
Der Bau eines Drainagesystems in Karnap, das Häuser endlich vor dem hohen Grundwasserspiegel schützen soll, verzögert sich – und das möglicherweise auf unbestimmte Zeit. Auf die Ausschreibung der Stadtwerke seien „keine verwertbaren Angebote“ eingegangen, bedauert Unternehmenssprecher Dirk Pomplun. Das klingt maßlos untertrieben. Nach Informationen dieser Zeitung hat sich nicht ein einziges Unternehmen um den Auftrag beworben.
Die Stadtwerke führen das mangelnde Interesse der Firmen auf die aktuell gute Auftragslage in der Bauwirtschaft zurück und haben nach eigenen Angaben sieben Bauunternehmen aufgefordert bis zum 15. September Angebote abzugeben. Ob mit dem Bau der Drainage noch in diesem Jahr begonnen wird oder erst im nächsten Jahr – die Stadtwerke wollen sich da nicht festlegen. Nur soviel: „Selber bauen können wir nicht“, sagt Dirk Pomplun. Ursprünglich sollten die Arbeiten im westlichen Teil Karnaps in diesen Tagen starten. Auf einer 450 Meter langen Trasse wurden Versorgungsleitungen bereits verlegt.
Anwohner klagen seit Jahren über nasse Keller – eine Folge des Bergbaus. Das Drainagesystem soll den Grundwasserspiegel um bis zu 60 Zentimeter senken. Die Kosten, die auf acht Millionen Euro beziffert werden, wollen Stadt und RAG zu gleichen Teilen tragen.