Essen. . Die Essener Polizei spricht von einer abnehmenden Tendenz bei Einbrüchen. Dennoch gilt für die Polizei die Devise: Nur nicht zu früh freuen.

  • Genaue Einbruchszahlen darf die Polizei für die ersten sechs Monate noch nicht nennen
  • „Es gibt eine abnehmende Tendenz“, sagt eine Polizeisprecherin
  • Insgesamt bezifferte Polizei den Schaden durch Wohnungseinbrüche auf rund 7,8 Millionen Euro.

Genaue Einbruchszahlen darf die Essener Polizei für die ersten sechs Monate des laufenden Jahres noch nicht nennen, aber eine erkennbare Tendenz formulieren. „Die Zahl der Delikte ist in Essen rückläufig“, sagte Behördensprecherin Tanja Hagelüken, nachdem das Düsseldorfer Innenministerium die aktuellen Landesdaten am Donnerstag veröffentlichte: „Es gibt eine abnehmende Tendenz.“ Wenn auch auf weiterhin hohem Niveau. Allein im Juni wurden den Ermittlern an der Büscherstraße 192 Wohnungseinbrüche bekannt. Im Vergleichsmonat des Vorjahres waren es allerdings noch 236.

Dennoch gilt für die Polizei die Devise: Nur nicht zu früh freuen. Denn der anfänglichen Hoffnung auf eine Kehrtwende in der Kriminalitätsstatistik folgte zuletzt im vergangenen Jahr eine Ernüchterung auf ganzer Linie: Trotz aller Anstrengungen und Konzepte seitens der Ermittler, einer bedrohlichen Entwicklung Einhalt zu gebieten, erreichte die Zahl der Wohnungseinbrüche in 2015 eine neue Rekordmarke. 3029 Mal schlugen die Täter in Essen zu. Das waren 558 Einbrüche mehr als 2014, eine satte Zunahme um 22,6 Prozent. Wobei sich die leicht bessere Aufklärungsquote immer noch in Grenzen hielt: Nur 332 der angezeigten Fälle wurden aufgeklärt und 236 Tatverdächtige ermittelt.

Insgesamt bezifferte die Behörde den allein durch Wohnungseinbrüche in nur einem Jahr entstandenen Schaden auf rund 7,8 Millionen Euro. Darin sind die Folgekosten durch 1895 geknackte Kellerräume, 869 Büros, Werkstätten und Lager noch nicht einmal eingerechnet. Zudem verschafften sich die Einbrecher in 645 Fällen gewaltsam Zugang zu Geschäften und Gastronomiebetrieben.