Rüttenscheid. Pokémon-Jagd ist „in“. Einem Aufruf bei Facebook folgten mehrere Hundert Fans und gingen mit Smartphones auf die Pirsch nach den kleinen Monstern.

  • Drei Essener rufen auf Facebook zur Pokémon-Jagd in der Gruga auf
  • Mehrere Hundert Fans kommen und jagen die kleinen, bunten Monster
  • Veranstalter hat selbst nicht mit einer so großen Resonanz gerechnet

Menschen, die unaufhörlich auf ihre Smartphones starren und die Augen gar nicht mehr lösen können von dem kleinen Bildschirm – an diesen Anblick haben wir uns mittlerweile gewöhnt. Wem es in diesen Tagen allerdings so vorkommt, als habe die Zahl der Handy-Gucker noch zugenommen, der täuscht sich nicht. Grund dafür ist das Spiel „Pokémon Go“, das seit einigen Tagen in Deutschland für iOS und Android erhältlich ist und binnen Stunden zum Hype der Netzgemeinde wurde.

Die App basiert auf dem klassischen Pokémon-Spielprinzip, das so manchem sicher noch aus Jugendzeiten bekannt ist. Eine sogenannte Augmented-Reality-Technik bewirkt in der App die Verschmelzung von Realität und Spielwelt – dank GPS-Ortung können Pokémons in der realen Welt aufgestöbert werden. Mit dieser geschickten Mischung aus Schnitzeljagd und Pokémon-Klassik hat der Spieleentwickler Niantic Labs den kleinen Monstern zu einer weltweiten Renaissance verholfen.

900 Zusagen auf Facebook

Massenauflauf mit Smartphone-Nacken: Pokemon-Jagd in der Gruga. (Foto: Socrates Tassos, FUNKE Foto Services)
Massenauflauf mit Smartphone-Nacken: Pokemon-Jagd in der Gruga. (Foto: Socrates Tassos, FUNKE Foto Services)

Auch in Essen haben bereits Tausende Smartphone-Nutzer das Spiel installiert und suchen begeistert nach Pokémons – einer von ihnen ist Elektriker Steven Specht. Vergangene Woche kam er angesichts des Aufsehens um das Spiel auf eine Idee: „Ich habe aus Spaß eine Facebook-Gruppe erstellt, mit dem Ziel, eine gemeinsame Pokémon-Jagd im Grugapark zu veranstalten“, erzählt Specht. Mit zehn, vielleicht 20 Teilnehmern habe er gerechnet – und sich damit gewaltig verschätzt. „Mittlerweile haben 900 Personen die Teilnahme zugesagt, rund 2300 sind an der Veranstaltung interessiert.“

Am Samstag ging es dann in die Gruga – wo man tatsächlich auf einige Hundert Pokémon-Begeisterte traf. Mitorganisator Michael Grigat ist von dem großen Andrang nicht verwundert: „Fast jeder spielt ‚Pokémon Go‘.“ Die Beliebtheit resultiere vor allem aus zwei Faktoren: Zum einen sei das die Marke Pokémon, die im Jahr 2016 mit reichlich Retro-Charme daherkommt, zum anderen das außergewöhnliche Spielprinzip der virtuellen Realität. „Die Pokémons sind ja an verschiedenen Koordinaten der realen Welt versteckt. Daher ist man beim Spielen draußen unterwegs und kommt mit Gleichgesinnten ins Gespräch.“

Spiel bringt Menschen zusammen

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Manche der Pokémon-Jägerinnen und -Jäger, die am Samstag im Grugapark dabei waren, beschreiten mit der App Pokémon-Neuland. Das ist laut Michael Grigat nichts Ungewöhnliches: „Man muss nicht seit der Kindheit Pokémon-Fan sein, um das Spiel zu mögen. Grundsätzlich kann jeder einsteigen.“ Dennoch sind viele Spieler „mit Pokémon aufgewachsen“, wie Isabell (15) es ausdrückt. Für sie steht außer Frage, dass das Spiel durch das Konzept der virtuellen Realität Menschen zusammenbringt. Zustimmung gibt es von Steffen, der eigens aus Wuppertal angereist ist: „Durch das Spiel habe ich mich mit Menschen unterhalten, mit denen ich sonst wohl nie gesprochen hätte.“ Die Tummelwiese wird schnell zum inoffiziellen Sammelpunkt der Spieler – ein kurioser Anblick, wie sie dort, vollkommen in ihre Handys vertieft, zusammensitzen.

Als zusätzliches Sahnehäubchen gab es übrigens, wie bei einer echten Schnitzeljagd, Preise zu gewinnen, die die Veranstalter zuvor im Park versteckt hatten. Der Hauptgewinn: Eine Powerbank – ein Super-Akku.

So steht dem ungezügelten Spielspaß aber wirklich auch gar nichts mehr im Wege.

Pokémon-Jagd in der Gruga

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