Essen. Gespräch zwischen dem AfD-Mann und Awo-Chef Oliver Kern bleib ergebnislos: Reil soll die Awo verlassen, das Verfahren wird aber länger dauern.
- AfD-Mann Guido Reil will die Essener Arbeiterwohlfahrt freiwillig nicht verlassen
- Das Ausschlussverfahren wird deshalb wohl mindestens ein halbes Jahr in Anspruch nehmen
- Bis dahin soll Reil den Awo-Seniorenbus in Karnap weiter mitorganisieren dürfen
Es war, bestätigen beide Seiten, ein ruhiges und konstruktives Gespräch, das aber erwartungsgemäß keine Einigung brachte: Oliver Kern, Geschäftsführer der Essener Arbeiterwohlfahrt, will, dass AfD-Mitglied Guido Reil die Awo verlässt – der frühere Sozialdemokrat Reil will genau das nicht. „Laut Satzung muss der Awo-Ortsverein Karnap, in dem Guido Reil Mitglied ist, nun einen Ausschlussantrag stellen“, so Kern. Lenke Reil nicht ein, müsse am Ende der Awo-Bundesverband entscheiden, ein Prozedere, das nach Kerns Einschätzung „mindestens ein halbes Jahr“ dauere.
Bis dahin bleibt Reil Awo-Mitglied, was auch zur Folge hat, dass er bis auf weiteres den Awo-Fahrdienst für Karnaper Seniorinnen ehrenamtlich weiter organisiert und auch als einer von mehreren Fahrern dabei ist. Reil hatte mit dem Hinweis, das Sozialprojekt werde ohne ihn keine Zukunft haben, die Awo unter Druck zu setzen versucht. Kern stellte allerdings gestern noch einmal klar, dass der Verband es auf jeden Fall weiterführen werde.
Ausgangspunkt des Konflikts ist ein Beschluss des Awo-Bundesverbands, wonach AfD-Mitglieder weder Mitarbeiter noch Mitglieder der Arbeiterwohlfahrt sein sollen.