Essen. . Stadt, Ruhrverband und Sport arbeiten an einem Plan, damit der Baldeneysee nicht weiter durch Wasserpflanzen zuwuchert. Ein Patentrezept gibt’s nicht.

  • Stadt, Ruhrverband und Sportler suchen gemeinsam nach Lösungen gegen das Zuwachsen des Baldeneysees.
  • Auch die Bezirksregierung soll mit ins Boot. Das Land soll sich an Kosten beteiligen.
  • Verantwortlich für das Wuchern der Wasserpflanzen soll unter anderem eine asiatische Muschelart sein.

Um den Wildwuchs an Wasserpflanzen im Baldeneysee zu begegnen arbeitet die Stadt Essen gemeinsam mit dem Ruhrverband und dem am See ansässigen Wassersportvereinen an einem Aktionsplan. Auch die Bezirksregierung Düsseldorf soll mit ins Boot. „Der Baldeneysee ist ein wichtiger Image- und Standortfaktor für unsere Stadt. Auch dem gelte es Rechnung zu Tragen – bei aller Freude über die gute Wasserqualität, sagte Oberbürgermeister Thomas Kufen.

Für den Sport eine Katastrophe

Die Wasserqualität gilt als Ursache dafür, dass Wasserpflanzen in diesem Sommer weite Teile des Sees bedecken und dort eine natürliche Barriere bilden. „Aus sportlicher Sicht ist das eine Katastrophe“, sagt der Geschäftsführer des Essener Sportbundes, Wolfgang Rohrberg. Ist der Baldeneysee doch nicht nur ein beliebtes Segelrevier, sondern auch Bundesleistungszentrum für den Ruder- und Kanusport. Hans-Walter Fink, Sprecher der „Interessengemeinschaft Baldeneysee“, in der 50 Vereine am See mit rund 6000 Mitgliedern organisiert sind, zeigte sich in einer ersten Reaktion zufrieden damit, dass das Thema in der Politik angekommen sei. Die gebe sich nicht länger mit der Darstellung des Ruhrverbandes zufrieden: Wir können da nichts machen.

Pflanzen wuchern Baldeneysee zu

Der Baldeneysee wuchert zu: Aus der Luft wird das Ausmaß der Wasserpflanzen gut sichtbar.
Der Baldeneysee wuchert zu: Aus der Luft wird das Ausmaß der Wasserpflanzen gut sichtbar. © Hans Blossey
Die Ursache für den Pflanzenteppich: Durch die Verbesserung der Kläranlagen ist das Wasser klarer. So kann das Licht bis zum Boden des Gewässers scheinen. Das fördert das Pflanzenwachstum.
Die Ursache für den Pflanzenteppich: Durch die Verbesserung der Kläranlagen ist das Wasser klarer. So kann das Licht bis zum Boden des Gewässers scheinen. Das fördert das Pflanzenwachstum. © Hans Blossey
Der Baldeneysee wuchert zu: Aus der Luft wird das Ausmaß der Wasserpflanzen gut sichtbar.
Der Baldeneysee wuchert zu: Aus der Luft wird das Ausmaß der Wasserpflanzen gut sichtbar. © Hans Blossey
Diese Aufnahme hat der Ruhrverband mit einem Multikopter über dem Baldeneysee gemacht.
Diese Aufnahme hat der Ruhrverband mit einem Multikopter über dem Baldeneysee gemacht. © Ruhrverband
Unterwegs mit dem DLRG-Boot auf dem Baldeneysee.
Unterwegs mit dem DLRG-Boot auf dem Baldeneysee. © Socrates Tassos / FUNKE Foto Services
Die Wasserpflanzen aus der Nähe betrachtet.
Die Wasserpflanzen aus der Nähe betrachtet. © Socrates Tassos / FUNKE Foto Services
Die Wasserpflanzen aus der Nähe betrachtet.
Die Wasserpflanzen aus der Nähe betrachtet. © Socrates Tassos / FUNKE Foto Services
Die Wasserpflanzen aus der Nähe betrachtet.
Die Wasserpflanzen aus der Nähe betrachtet. © Socrates Tassos / FUNKE Foto Services
Die Wasserpflanzen aus der Nähe betrachtet.
Die Wasserpflanzen aus der Nähe betrachtet. © Socrates Tassos / FUNKE Foto Services
Die Wasserpflanzen aus der Nähe betrachtet.
Die Wasserpflanzen aus der Nähe betrachtet. © Socrates Tassos / FUNKE Foto Services
Die Wasserpflanzen aus der Nähe betrachtet.
Die Wasserpflanzen aus der Nähe betrachtet. © Socrates Tassos / FUNKE Foto Services
Unterwegs mit dem DLRG-Boot auf dem Baldeneysee.
Unterwegs mit dem DLRG-Boot auf dem Baldeneysee. © Socrates Tassos / FUNKE Foto Services
Unterwegs mit dem DLRG-Boot auf dem Baldeneysee.
Unterwegs mit dem DLRG-Boot auf dem Baldeneysee. © Socrates Tassos / FUNKE Foto Services
Unterwegs mit dem DLRG-Boot auf dem Baldeneysee.
Unterwegs mit dem DLRG-Boot auf dem Baldeneysee. © Socrates Tassos / FUNKE Foto Services
Der Baldeneysee wuchert zu: Aus der Luft wird das Ausmaß der Wasserpflanzen gut sichtbar.
Der Baldeneysee wuchert zu: Aus der Luft wird das Ausmaß der Wasserpflanzen gut sichtbar. © Hans Blossey
Am Ufer das Baldeneysees sind ebenfalls Wasserpflanzen zu erkennen.
Am Ufer das Baldeneysees sind ebenfalls Wasserpflanzen zu erkennen. © Hans Blossey
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In einem ersten Schritt dürfte es darum gehen, den Einsatz des Mähbootes zu erhöhen, um zumindest die Sporthäfen und einen Teil der Wasserfläche vom Bewuchs zu befreien. Der Ruhrverband beziffert die Kosten für den Einsatz des Bootes auf 2000 Euro pro Tag inklusive Abschreibung und Personalaufwand. Laut OB Kufen wird die Verwaltung prüfen, in wie weit die Stadt den Ruhrverband beim Einsatz des Mähbootes personell unterstützen kann. Kufen will nach eigenen Worten zudem das Gespräch mit der Bezirksregierung suchen und dort die Frage aufwerfen, in wie weit das Land sich an Kosten beteiligen kann. Ein Argument: Der Baldeneysee ist nicht nur ein Sport- und Freizeitrevier, sondern Rettungsweg für die DLRG, sollten am Ufer Spaziergänger oder Radfahrer erste Hilfe benötigen.

Eine Muschel aus Asien

Der Baldeneysee wuchert zu

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    Klar ist bereits nach dem ersten Treffen: Ein Patentrezept wird es nicht geben. Die laufende Saison geben die Wassersportler bereits verloren. Was das kommende Jahr bringt, wird auch vom Wetter abhängen. Der Ruhrverband führt das explosionsartige Wachstum darauf zurück, dass nun schon im siebten Jahr in Folge starke Frühjahrshochwasser, die sonst den Untergrund aufwühlen und Wasserpflanzen buchstäblich bei den Wurzeln packen, ausgeblieben sind. Unter Verdacht steht aber auch ein neuer Bewohner im See: die aus Asien eingewanderte Körbchenmuschel. Eingeschleppt über den internationalen Schiffsverkehr ist die Muschel über den Rhein in die Ruhr gelangt und breitet sich weiter flussaufwärts aus. Das Wasser wird auf natürliche Weise abermals gefiltert, was das Wachstum auch heimischer Pflanzen fördert.