Essen. Die Finanzierung zur Restaurierung der „Zoo“-Skulptur ist gesichert: Eine Initiative aus kunstinteressierten Bürgern hat 25.000 Euro gesammelt.
„Diese Skulptur bedeutet den Menschen etwas, sie identifizieren sich damit“, haben Volker Troche und seine Mitstreiter in den vergangenen Monaten beobachtet: 25 000 Euro hat die kunstinteressierte Initiative an Spenden gesammelt, um das 1987 von dem Münchner Künstler Albert Hien entworfene Kunstobjekt am Rüttenscheider Markt wieder zum Leuchten zu bringen.
„Die große Resonanz hat uns überrascht“, freut sich auch Frederike Breder, Kunstrestauratorin am Museum Folkwang. Von kleineren Fünf-Euro-Spenden über größere Summen privater Förderer bis hin zu einer Unterstützung in Höhe von 7000 Euro durch die Kulturstiftung Essen hätten sich viele Menschen für das Kult-Objekt eingesetzt. „Und jeder Einzelne von ihnen hat am Ende dazu beigetragen, dass der Zoo bald wieder leuchtet“, freut sich Volker Troche.
Für dauerhaften Betrieb der öffentlichen Toilette fehlt das Geld
Alles begann im vergangenen Oktober: Auf dem Rüttenscheider Markt stellte die Gruppe ihre Kampagne „Zoo muss leuchten“ vor und erhielt schon damals viel positives Feedback. „Viele haben allerdings gehofft, dass neben der Skulptur auch die Toiletten saniert und dauerhaft geöffnet werden“, weiß Volker Troche und winkt enttäuscht ab: „Wir hätten die Toiletten gern instand gesetzt. Ein gemeinsamer Ortstermin mit Vertretern der Stadt hat aber ergeben, dass keine Mittel bereit stehen, um die Toilette auch zu betreiben.“ Die überdimensionale Zoo-Skulptur aber soll schon bald wieder auf dem Dach der Bude am Markt leuchten. Gestern war bereits Michal Bongartz vor Ort, um das verschmutzte Kunstobjekt in Augenschein zu nehmen. Der Experte für Lichtwerbung wird die Buchstaben in den nächsten Wochen mit Hilfe eines Krans abmontieren und in seiner Werkstatt in Leithe wieder in den Ursprungszustand versetzen. „Wir reinigen das Kunstwerk gründlich und lackieren es in seiner Originalfarbe neu“, erklärt Bongartz.
Geplante Fertigstellung im Oktober
Auch die zugehörige Sanduhr wird aufpoliert. Für die Neuinstallation der Neon-Röhren sei bereits eine Essener Firma gefunden, weiß Frederike Breder. Um das Kunstwerk so originalgetreu wie möglich instand zu setzen, würde Neon-Leuchtstoff, nicht etwa moderne LED-Technik verwendet. Für die laufenden Kosten sei die Stadt als Eigentümerin zuständig. Gleichwohl betont Volker Troche, dass die Initiative Pate stehe und notfalls einspringe: „Wir wollen schließlich, dass der Zoo dauerhaft leuchtet, das Projekt soll nachhaltig sein.“
Aktuell rechnen die Kunstliebhaber mit einer Fertigstellung im Oktober. „Genau die richtige Zeit, in der die Abende wieder etwas länger werden und die Leuchtschrift so gut sichtbar ist“, sagt Volker Troche. Mit einem Fest auf dem Markt soll der aufgemöbelte Zoo angemessen gefeiert werden. Dann wird auch Künstler Albert Hien erwartet. „Schön wäre es“, sagt Volker Troche, „wenn sich Nachbarn und Händler aus dem Umfeld beteiligen würden.“