Die Bundestagsabgeordnete Petra Hinz hat in einen Schreiben an ihre SPD-Parteifreunde die gegen sie erhobenen Mobbing-Vorwürfe mit dem Hinweis zurückgewiesen, es handele sich um anonyme Anschuldigungen, die „eigentlich in den Müll gehörten“. Die „durchsichtige Absicht“ der Verfasser sei es, ihr politisch zu schaden und eine weitere Bundeskandidatur zu verhindern. Hinz kündigte an, die Anwürfe „durchstehen“ zu wollen. Durch den Schritt des anonymen Briefes entzögen sich die Verfasser der Verantwortung, wohl weil sie wüssten, dass ihr Handeln strafrechtliche Konsequenzen haben könne. Für sie als Person des öffentlichen Lebens sei die Beweislast umgekehrt: „Man ist Freiwild für jede Unterstellung, für Neid und Missgunst“, klagt Hinz.
Auf die massiven Vorwürfe ehemaliger Mitarbeiter ihres Bundestagsbüros reagierte die Bundestagsabgeordnete, indem sie beteuert, sie könne „jede Büro- und Mitarbeiterentscheidung vertreten und belegen“. Gern sei sie bereit, schriftliche Dokumente aller Art beizubringen, die zeigten, dass in ihrem Büro alles mit rechten Dingen zugehe und eine „lockere und offene Zusammenarbeit“ herrsche. „Ich bin gerne bereit, das Bürofotoalbum offenzulegen.“ Wenn alles so schlimm gewesen sei, stelle sich doch die Frage, warum die Bundestags-Mitarbeiter und ihre Organisation „nicht zeitnah den Weg zum Arbeitsgereicht gesucht“ hätten, so Hinz. Die anonymen Schreiber erklärten hingegen, in Hinz’ Bundestagsbüro seien Demütigungen, Überwachung, Maßregelung und ein insgesamt „menschenunwürdiger Umgang“ an der Tagesordnung. In elf Jahren Zugehörigkeit zum Bundestag hätten ihr Büro bis zu 50 Mitarbeiter durchlaufen und teils traumatisiert wieder verlassen.