Essen. . Rund zwei Monate nach dem Anschlag auf den Sikh-Tempel in Essen hat es erneut eine Festnahme gegeben: 17-Jähriger in Gelsenkirchen festgenommen.

  • 17-Jähriger aus Gelsenkirchen im Zusammenhang mit Anschlag auf Sikh-Tempel festgenommen
  • Muhammed Ö. werde verdächtigt, „eine schwere staatsgefährdende Gewalttat“ vorbereitet zu haben
  • Jugendlicher war im Präventionsprojekt des Landes gegen gewaltbereiten Salafismus

Bald zwei Monate nach dem Sprengstoffanschlag auf den Essener Sikh-Tempel meldet die Staatsanwaltschaft erneut eine Festnahme. Bei dem mittlerweile fünften Festgenommenen handelt es sich um den 17 Jahre alten Schüler Muhammed Ö. aus Gelsenkirchen. Er sei am frühen Dienstagmorgen in seinem Elternhaus festgenommen worden. Dabei seien auch Datenträger sichergestellt worden, die nun ausgewertet würden. Es ist die fünfte Festnahme nach dem Anschlag.

Muhammed Ö. werde verdächtigt, „eine schwere staatsgefährdende Gewalttat“ vorbereitet zu haben, heißt es in einer Erklärung der Staatsanwaltschaft. Der 17-Jährige sei Mitglied einer Chatgruppe (Whatsapp) gewesen, in der sich junge Männer, darunter auch die beiden 16 Jahre alten Tatverdächtigen des Anschlags auf den Sikh-Tempel am 16. April, über „radikalislamische Inhalte“ ausgetauscht hätten. Zur Festnahme des Esseners Mohammed B. und des Gelsenkircheners Yusuf T. kam es, weil beide in der Nähe des Tatortes Bersonstraße von Überwachungskameras der Evag gefilmt wurden.

Sprengung auf einem Gelsenkirchener Zechengelände

Dem jetzt Festgenommenen wirft die Staatsanwaltschaft vor, zusammen mit den mutmaßlichen Tempelbombern Yusuf T. und Mohammed B. schon Anfang dieses Jahres an der so genannten Sprengung auf einem Gelsenkirchener Zechengelände teilgenommen und den bevorstehenden Anschlag verherrlicht zu haben.

Es ist nicht das erste Mal, dass der mutmaßliche Salafist Muhammed Ö. mit dem Gesetz in Konflikt geraten ist. Erst vor wenigen Wochen habe er sich vor einem Jugendrichter wegen „der Verbreitung von gewaltverherrlichender IS-Propaganda während einer Jugendfreizeit“ verantworten müssen.

Das NRW-Innenministerium erklärte am Mittwoch, dass der 17-Jährige seit April 2014 im Präventionsprogramm „Wegweiser“ des Landes war. Das Projekt soll eigentlich junge Menschen davor bewahren, in den gewaltbereiten Salafismus abzurutschen.

Bei dem Anschlag auf den Essener Sikh-Tempel sind drei Teilnehmer einer Hochzeitsfeier verletzt worden, einer von ihnen schwer.