Essen/Bochum/Unna. Die Bundespolizei fahndet nach einem Dieb: Er hat eine Tasche gestohlen, DB-Mitarbeiter mit Pfefferspray besprüht und eine ICE-Scheibe eingeschlagen.
Spektakuläre Flucht aus einem Zug im Essener Hauptbahnhof: Ein Taschendieb hat am Montagmittag das Fenster eines ICE eingeschlagen, ist aus dem Zug gesprungen und über die Gleise in Richtung Hollestraße geflüchtet. Die Bundespolizei fahndet nach dem Mann.
Der Flucht vorausgegangen war ein Diebstahl: Eine 32-Jährige und ein 37-Jähriger aus Unna stiegen gegen 14.38 Uhr in Bochum in den ICE 723 in Richtung Essen. Der Taschendieb nutzte laut Bundespolizei die Unaufmerksamkeit des Paares: Während sie ihr Gepäck verstauten, entwendete der Mann die Handtasche der 32-Jährigen.
Pfefferspray durch Spalt der Toilettentür gesprüht
Laut Bundespolizei wollte der Dieb anschließend sofort aus dem Zug flüchten, doch die Türen waren bereits verschlossen. Daraufhin sei der Täter in eine Zugtoilette geflüchtet und habe sich dort eingeschlossen.
Der 37-Jährige hatte unterdessen den Diebstahl gemerkt und einen Bahnmitarbeiter informiert. Gemeinsam forderten sie den Dieb auf, die Toilette zu verlassen. Der Täter öffnete die Tür einen Spalt und sprühte Pfefferspray in die Gesichter der beiden Männer. In einem Gerangel verletzte der Dieb den 37-Jährigen mit einem Taschenmesser an der Hand und am Kopf. Anschließend sei er ins nächste Abteil geflüchtet und habe mit einem Nothammer eine Fensterscheibe eingeschlagen, berichtet die Bundespolizei.
Als der ICE auf Gleis 1 im Essener Hauptbahnhof zum Stehen kam, sprang der Mann durch das eingeschlagene Fenster, das sich auf der vom Bahnsteig abgewandten Seite befand. Laut Bundespolizei flüchtete der Mann über die Gleise und entkam in Richtung Hollestraße.
Der Unbekannte erbeutete eine größere Summe Bargeld, ein Smartphone, ein Tablet und Ausweisdokument. Dieser Schaden beläuft sich laut Bundespolizei auf circa 2750 Euro. Wie hoch der Schaden an dem ICE ist, muss noch von der Bahn ermittelt werden.
Die Ermittler der Bundespolizei sicherten Videoaufzeichnungen vom Bochumer und Essener Hauptbahnhof, deren Auswertung nun ansteht.