Kettwig. . Noch sind die Bauarbeiten Im Teelbruch in Gange, zwei Wochen hängen sie dem Zeitplan hinterher. Neues Schwimmerbecken geht in den Betrieb.

Staub liegt in der Luft, es riecht nach Lack. Das Schwimmerbecken glänzt, frisch mit Kunststofffolie ausgelegt, in der Sonne. „Ich bin nicht ganz zufrieden“, sagt Kurt Uhlendahl, Abteilungsleiter der Sport- und Bäderbetriebe Essen, „wir hängen dem Zeitplan hinterher.“ Am 1. Juni soll es trotzdem so weit sein: Das Kettwiger Freibad startet in die Saison.

Im vergangenen Jahr war das Schwimmerbecken nicht nutzbar und während des regulären Freibadbetriebs umzäunt. Im Herbst begannen die Sanierungsarbeiten, ein komplett neues Rohrleitungssystem wurde verlegt. Neben den Mängeln des 1977 in Betrieb gegangenen Schwimmerbeckens entdeckte man ein negatives Gefälle vom Nicht-Schwimmerbecken zum Schwallwasserbehälter: Das Wasser musste dort nach oben fließen – machbar durch die Pumpe, aber natürlich ineffizient. Zudem wurde rund ums Schwimmerbecken neu gepflastert, einige Teile des Rasens sind frisch gesät.

Sanierung im Freibad Kettwig

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Die Folie, die den Boden des Schwimmerbeckens bedeckt, ist auf dem Betonuntergrund aufgetragen. „Der Mitgrund für die Verzögerung der Arbeiten war, dass wir diese Folie nur bei über zehn Grad verarbeiten können. Und der April war ja so schrecklich kalt.“ Die Folie, die auch im Dellwiger Freibad zum Einsatz kam, hat aber einige Vorteile, wie der Kettwiger Schwimmbadchef Karl-Heinz Mallouschek erzählt: „Es gibt keine Fliesenschäden mehr. Und sie hält mindestens 15 Jahre.“

1,1 Millionen Euro waren für die Sanierung genehmigt worden. „Wir haben das Budget eingehalten“, sagt Uhlendahl – auch trotz der erweiterten Baumarbeiten. „Viele waren skeptisch wegen des Volumens der Maßnahmen und hielten das schon für einen schleichenden Ausstieg aus der Schwimmbranche in Kettwig.“ Aber nun, wenn die Becken befüllt und die Bänke gestrichen sind, wenn das Gras nachgewachsen ist, kann der Betrieb wieder aufgenommen werden.

Noch immer fehlen Rettungsschwimmer

Allerdings bleibt das Problem der fehlenden Rettungsschwimmer (wir berichteten). „Nach der Berichterstattung ihrer Zeitung hatten wir einen hohen Zulauf an Interessenten und die Lage hat sich etwas entspannt“, so Uhlendahl. Es müsse nun geprüft werden, wie viele Bewerber tatsächlich als Rettungsschwimmer geeignet sind. Es mangele weiterhin an Personal, vor allem aufgrund der zu erwartenden hohen Anzahl an Nichtschwimmern unter den Flüchtlingen. Am vergangenen Wochenende sei bereits ein Syrer aus dem Wasser des Grugabades gerettet worden.

Im Kettwiger Schwimmerbecken wird derweil das Wasser eingelassen, auch das Nicht-Schwimmerbecken wird bald befüllt. Dann geht die Umwälzung in Betrieb und die neu verlegten Rohrleitungen werden zum ersten Mal unter Druck gesetzt – der letzte große Schritt vor der Eröffnung. Karl-Heinz Mallouschek lacht: „Wir hoffen, es ist alles dicht.“