Annelott Höfer und Helga Reulecke engagieren sich im Hospiz Steele

SERIE HELDEN IM ALLTAG Sterben, Tod und Trauer - das sind Themen, über die niemand gerne spricht. Doch "der Tod gehört zum Leben dazu", sagt Helga Reulecke, "daher müssen wir den Gedanken daran auch schon in unser Leben mit einbeziehen."

Helga Reulecke (66) und Annelott Höfer (70) engagieren sich seit zehn Jahren ehrenamtlich im Hospiz in Steele. Unheilbar kranke Menschen werden dort seit 1996 aufgenommen, damit diese im Hospiz in Würde die ihnen verbleibende Lebenszeit verbringen können.

Heute stellen wir in der Serie "Helden im Alltag", einer Aktion der WAZ und RWE-Rhein-Ruhr, dieses Frauen-Duo vor, das sich sich als Stellvertreter für die 56 Ehrenamtlichen des Hospiz sieht. Seit zehn Jahren organisieren die zwei wöchentlich eine Kaffeerunde für die Hospizbewohner. Kein einziges Mal fiel diese in der ganzen Zeit aus.

"Die bis zu zehn stationären Bewohner sollen sich in der Hospiz-Umgebung wie daheim fühlen", sagt Annelott Höfer. Aber "durch ambulante Betreuung können die Menschen, solange es nur geht, zuhause leben", sagt Helga Reulecke. Sie höre häufig, ein Hospiz sei eine Einrichtung nur für Reiche, doch das stimme keinesfalls: "Jeder kann zu uns kommen!"

Die Bewohner haben fast alle eine lange Krankheitsgeschichte hinter sich. Die meisten leiden an Krebs. "Sehr intensive Betreuungen können schwierig sein. Da fließen auch schon mal Tränen", sagt Helga Reulecke, "doch man bekommt sehr viel zurück."

Man spüre, sagt Annelott Höfer, die Dankbarkeit der Menschen, die sie auf ihrem Weg begleiten. Keinesfalls laufe man hier im Hospiz nur mit Trauermienen herum. Vielmehr helfe vielen Patienten die bewusste Auseinandersetzung mit der persönlichen Situation, um befreit und mit neuem Mut den bevorstehenden Ereignissen entgegen zu blicken.

Hospiz Essen-Steele e.V. Infos: www.hospiz-essen.de, Tel: 8 05 27 00, Spenden: Kto. Nr. 121 88 66, BLZ: 360 501 05