„Zufrieden?“, sagt Prof. Andreas du Bois und überlegt kurz, „zufrieden kann man als Arzt eigentlich gar nicht sein, denn es gibt ja immer einen Patienten, dem sie helfen wollen, aber nicht helfen können“, erklärt der Mediziner. So begründet du Bois, 59, seinen Antrieb, immer besser zu werden und neue Behandlungs- und Therapiemethoden zu entwickeln. „Wir wollen ja den Menschen helfen.“
Du Bois, Direktor der Gynäkologie und Gynäkologischen Onkologie im Huyssenstift der Kliniken Essen-Mitte, hat als junger Mediziner die Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologische (AGO) gegründet. Deutsche Mediziner waren vor dem Zweiten Weltkrieg im Bereich gynäkologische Tumore und Eierstockkrebs führend, verloren danach aber den Anschluss.
Bis die AGO die Arbeit aufnahm, und bis heute über 370 Kliniken in Deutschland vernetzte. Zudem wurden Behandlungen und Therapien entwickelt, die bei Eierstockkrebs weltweit als Standards genutzt werden. „Im Ranking sind wir hinter den USA auf Platz zwei“, sagt Prof. Andreas du Bois. Während früher nur jeder vierte Frau eine Erkrankung überlebte, ist es heute jede zweite. „Ein großer Schritt, aber es ist mehr möglich“, sagt du Bois, der seit 2011 an den Kliniken Essen-Mitte mit 100 Mitarbeitern eines der europaweit größten Zentren für gynäkologische Onkologie leitet. Er hat als erster gynäkologischer Onkologe den renommierten Lebenswerk-Preis des M.D. Anderson Cancer Center in Madrid erhalten, weil „Strukturen zur Verbesserung der Therapie geschaffen wurden und seine Arbeitsgemeinschaft weltweit Standards mitbestimmt hat.“