Essen. . Jugendamt und Jobcenter zahlen weiter für Schulschwänzer-Projekt in der Gruga. Bislang sind viele Jugendliche damit wieder auf Kurs gebracht worden.

  • Schulschwänzer werden auch weiter in der Gruga gärtnern
  • Jugendamt und Jobcenter übernehmen Finanzierung des Sozialprojekts
  • In den vergangenen beiden Jahren arbeiteten rund 80 Schüler im Grugapark

Schulschwänzer werden auch weiter in der Gruga gärtnern. Das 2013 von Jugendhilfe und Jugendgerichtshilfe ins Leben gerufene Sozialprojekt ist jetzt verlängert worden. Mit einem Unterschied: Die Anschubfinanzierung hatte die „Alfred-Krupp-und-Friedrich-Alfred-Krupp-Stiftung“ für zwei Jahre übernommen. Jetzt zahlen das Jugendamt der Stadt und das Jobcenter dafür, dass die Jugendlichen wieder auf die richtige Bahn kommen sollen.

Schüler, die regelmäßig dem Unterricht fernbleiben, müssen mit harten Strafen rechnen. Entweder zahlen sie ein Bußgeld oder leisten Sozialstunden. In dem neuartigen Projekt aber geht es für die 14- bis 18-Jährigen nicht nur darum, einfach die Strafe abzuarbeiten sondern auch darum, die Jugendlichen „für danach“ zu unterstützen – ihnen eine berufliche Orientierung für die Zukunft zu geben.

Rund 80 Schüler arbeiteten im Grugapark

In den vergangenen beiden Jahren arbeiteten rund 80 Schüler im Grugapark. Sie pflegen dort rund um den Waldsee ihr eigenes Revier. Sie harken Laub, kümmern sich um den Teich und die Stege, bepflanzen Grünflächen, pflastern Wege oder erledigen Holzarbeiten. Die Betreuer der Jugendhilfe achten dabei darauf, welche Stärken und Interessen die jungen Menschen mitbringen, um daraus eine Perspektive für ihren weiteren Weg zu erarbeiten. „Das Projekt ist ein guter Weg, die Jugendlichen zu stabilisieren und ihnen eine Anschlussperspektive zu geben“, sagt Thomas Virnich, Leiter der Jugendberufshilfe.

Nur neun Teilnehmer hätten abgebrochen, hebt er hervor. Dagegen hätten allein 27 Teilnehmer danach wieder die Schule besucht. Die restlichen Teilnehmer seien in eine Ausbildung gegangen, oder hätten ein Praktikum angeschlossen oder seien andere berufsbildende Wege gegangen.

Ein Tag Schule schwänzen kann Eltern 50 Euro kosten

Das Projekt helfe nicht nur bei der künftigen Lebensplanung, heißt es. Es motiviere die jungen Leute auch, gebe ihnen Selbstvertrauen. Denn viele Gruga-Besucher würden die Arbeit der Schüler loben, betont Andrea Becker, Bereichsleiterin bei der Jugendberufshilfe. Jugendamt und Jobcenter werden auch weiterhin 20 Plätze pro Jahr finanzieren.

Ein Tag Schule schwänzen kann die Eltern 50 Euro kosten, Schüler ab 14 Jahren zahlen 25 Euro davon selbst. Und wer nicht zahlt, bekommt eben im äußersten Fall Sozialstunden aufgebrummt. Geleistet werden müssen sie in den Ferien oder nach dem Unterricht. (jgr)