Die Premiere der Strauss-Oper „Elektra“, inszeniert von David Bösch, zählt zu den Höhepunkten des Programms der diesjährigen TUP-Festtage. David Bösch ist den meisten Essener Theatergängern wohl bekannt: Seine internationale Karriere startete er am Schauspielhaus Essen – und längst hat er sich auch in der Welt der Oper einen Namen gemacht. Mit der „Elektra“ hat Bösch sich nun das blutigste Strauss-Werk ausgesucht. Nach der Premiere 2014 in Antwerpen hat er das Stück jetzt mit dem Essener Ensemble einstudiert.

„Elektra“, ein packendes Musikdrama, wurde 1909 in Dresden uraufgeführt. Die Oper ist die erste Zusammenarbeit von Richard Strauss und Hugo von Hofmannsthal, der „Elektra“ bereits 1903 als Schauspieltragödie in Berlin auf die Bühne brachte.

Zur Handlung: Protagonistin Elektra, kraftvoll-stolz und zugleich tief verwundet, wünscht sich ihren totgeglaubten Bruder herbei. Er erscheint – und nimmt Rache an den Mördern ihres Vaters: der Mutter und ihrem neuen Liebhaber. Elektra geht danach an ihrem eigenen Freudentanz zugrunde.

David Bösch konzentriert sich in seiner Inszenierung am Aalto-Theater auf den traumatischen Verlust und die fatalen Folgen des Vatermords: „Mama, where is Papa?“, steht da an die Wand gekritzelt. Nicht nur Elektra, sondern auch ihre Geschwister werden in den blutigen Strudel des Wahnsinns hinabgesogen. Die Optik der Produktion verräumlicht das Prinzip der Blutrache und zeigt drastisch konkret, was die alpträumende Mutter verantwortet.