Weltkriegsbombe in Essen-Holsterhausen ist seit 14.48 Uhr entschärft
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Lesezeit: 6 Minuten
Essen. In Holsterhausen wurde am Donnerstagmorgen auf einer Kanalbaustelle eine britische Weltkriegsbombe entdeckt. In der Gefahrenzone leben fast 7000 Menschen. Um 14.48 Uhr konnte der Sprengmeister Entwarnung geben.
In einer Baugrube auf der Nieberdingstraße lag eine britische Fünf-Zentner-Bombe
Reibungslose Evakuierung einer Gefahrenzone, in der fast 7000 Menschen leben. A40 wurde nicht gesperrt
Sprengmeister konnte bereits um 14,48 Uhr Entwarnung
Bombenfund in Essen-Holsterhausen: An der Ecke Nieberding-/Carmerstraße hatte sich am Donnerstagmorgen gegen 8 Uhr ein Verdacht der Bezirksregierung Düsseldorf bestätigt. In einer Baugrube auf der Nieberdingstraße lag etwa drei Meter tief eine britische Weltkriegsbombe. Die alten Luftbilder der Alliierten hatten die Experten ausgewertet, weil dort Kanalbauarbeiten geplant sind, wie Feuerwehrsprecher Mike Filzen berichtet. Nach einer reibungslosen Evakuierung – in der Gefahrenzone leben fast 7000 Menschen – konnte der Sprengmeister bereits um 14.19 Uhr mit der Entschärfung beginnen – und 29 Minuten später Entwarnung geben.
14.48 Uhr: Entwarnung! Frank Höpp hat die Weltkriegsbombe entschärft.
14.19 Uhr: Frank Höpp hat mit der Entschärfung der Fünf-Zentner-Bombe begonnen. Die Evakuierung mit etwa 30 Krankentransporten sei reibungslos verlaufen, so Feuerwehrsprecher Filzen.
14.10 Uhr: Wie Mike Filzen berichtet, haben die Mitarbeiter des Ordnungsamtes auch den zweiten Kontrollgang durch den Evakuierungsbereich beendet: "Die Zufahrten sind nun auch alle gesperrt."
Der Krisenstab dürfte dem Feuerwerker also in Kürze die Freigabe für die Entschärfung geben. Heute wird übrigens Truppführer Frank Höpp der Bombe den Zünder ziehen.
Blindgänger in Holsterhausen
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13.35 Uhr: Der innere Bereich sei nun evakuiert, meldet die Stadt Essen um 13.30 Uhr. Um die 100 Menschen nutzen die Sammelstelle in der Keplerstraße. Sie werden dort verpflegt und betreut. Nun werden auch die Sperrungen im äußeren Bereich zugezogen, so die Stadt. Das bedeutet, dass niemand mehr in diesen Bereich hineinfahren beziehungsweise hinausfahren kann. Der Kampfmittelräumdienst ist bereits vor Ort.
13.20 Uhr: Wie viele Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg liegen noch im Boden? Und warum können sie nicht einfach da bleiben? Wie werden die Weltkriegsbomben gefunden? Fragen und Antworten gibt es hier.
12.10 Uhr: Zurzeit sind etwa 200 Einsatzkräfte von Ordnungsamt, RGE, Hilfsdiensten, Feuerwehr und Polizei im Einsatz. Mitarbeiter des Ordnungsamtes, so Feuerwehrsprecher Mike Filzen, "machen jetzt den ersten Kontrollgang durch die Evakuierungszone". Bevor der Feuerwerker des Kampfmittelbeseitigungsdienstes grünes Licht für die Entschärfung bekommt, machen die Ordnungshüter später einen zweiten Kontrollgang durch die Gefahrenzone. "Es wäre schön, wenn das vor dem Feierabendverkehr geschehen könnte", sagt Filzen. Es sei für den Krisenstab aber nicht möglich, einen verlässlichen Zeitplan anzugeben. Der nächste geplante Schritt: Zuerst werden die Zufahrten in die Evakuierungszone gesperrt, danach die in die Sicherheitszone.
11.55 Uhr: In der integrativen Kita Wurzelkinder an der Planckstraße 115 sind inzwischen keine Kinder mehr. Die Schulleitungen der Gesamtschule Holsterhausen (außerhalb der Sicherheistzone) und der Cranachschule (Sicherheitszone), so Filzen, sollen am Nachmittag jene Kinder länger in der Schule behalten, die in der Gefahrenzone leben. Möglicherweise kann der Kampfmittelbeseitigungsdienstes aber auch schon während des Nachmittagsunterrichts Entwarnung geben können.
Die Fünf-Zentner-Bombe mit einem der gewöhnlichen Aufschlagzünder muss noch am Donnerstag entschärft werden, der Krisenstab ist am Morgen für die Planung der Evakuierung in der Feuerwehr-Hauptwache an der Eisenernen Hand zusammengekommen. Nachdem die Experten der Bezirksregierung auf den alten Luftbildern einen Verdachtspunkt auf der Baustelle ausgemacht hatten, führte eine Spezialfirma am Donnerstagmorgen Sondierungsbohrungen durch – und stieß dabei auf den Blindgänger.
Kindergärten und Cranachschule in Evakuierungszone
Die A40 muss ebenso wie die Holsterhauser Straße und die Hobeisenstraße nicht gesperrt werden. Auch die A40-Auffahrt in Fahrtrichtung Bochum bleibe den ganzen Tag über befahrbar, so Filzen. Und auch der Schienenverkehr der Evag sei von der Bombenentschärfung und der Evakuierung zuvor nicht betroffen. Dennoch wird die Evakuierung wohl aufwendig: In der dicht bebauten Gefahrenzone sind fast 7000 Anwohner gemeldet, wenngleich die meisten davon bis zum Nachmittag ohnehin nicht zuhause sein werden. Mitarbeiter des Ordnungsamtes sind bereits seit dem Morgen in der Umgebung der Fundstelle unterwegs, um Anwohner zu informieren.
In der Evakuierungszone (etwa 250-Meter-Radius, innerer Bereich, siehe Karte), die die Bewohner für die Entschärfung verlassen müssen, seien 2450 Anwohner gemeldet, so Feuerwehrsprecher Filzen. In der "Sicherheitszone" (äußerer Bereich) seien es 4410. In der Sicherheitszone sollen sich Menschen "luftschutzmäßig verhalten": Sie dürfen nicht ins Freie, sollen Fenster und Türen geschlossen halten. Der Sprengmeister des Kampfmittelbeseitigungsdienstes kann mit der Entschärfung der Bombe erst beginnen, wenn keine Menschen mehr unter freiem Himmel in Evakueriungs- und Sicherheitszone unterwegs sind.
In der Evakuierungszone an der Planckstraße liegen die Kindertagesstätte im Evangelischen Vielfalthaus und die integrative Kita Wurzelkinder. Die Cranachschule liegt in der Sicherheitszone, muss also nicht evakuiert werden. Der Wochenmarkt an der Kirche Maria Empfängnis muss dagegen ausfallen.
Wochenmarkt an der Kirche Maria Empfängnis muss ausfallen
Der Wochenmarkt an der Kirche Maria Empfängnis muss ausfallen. Für betroffene Anwohner und Hilfsbedürftige hat die Stadt ein Bürgertelefon geschaltet: 0201/123-8888. Eine Sammelstelle für betroffene Bewohner haben Stadt, Feuerwehr und Hilfsdienste in der Turnhalle der Gesamtschule Holsterhausen an der Keplerstraße 58 eingerichtet.
In Holsterhausen wurde die erste Essener Bombe unverzüglich entschärft
In Holsterhausen wurde am 27. März 2014 die erste Weltkriegsbombe in Essen gefunden, die nach der neuen Verfügung der Bezirksregierung Düsseldorf unverzüglich nach ihrer Entdeckung entschärft werden musste. Ein Baggerfahrer war damals mit seiner Schaufel auf den Blindgänger auf der Baustelle am Landgericht gestoßen (zur Einsatzchronik mit Bilderstrecke).
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