Essen. Steigende Unfallzahlen befürchtet die Verkehrswacht: Wenn der Übungsplatz für Asyl-Container genutzt wird, „dann üben Fahranfänger auf der Straße.“

Besorgt reagiert Karl-Heinz Webels, Vorsitzender der Essener Verkehrswacht, auf die Pläne der Stadt, den Verkehrsübungsplatz in Frillendorf als Containerdorf für 1500 Flüchtlinge nutzen zu wollen. Er befürchtet steigende Unfallzahlen, weil Fahranfänger künftig im öffentlichen Verkehrsraum üben würden. Genau das schreibt er nun an den Oberbürgermeister, den Schirmherren der Verkehrswacht, an den Polizeipräsidenten und den NRW-Innenminister.

Webels selbst wurde an der Nordsee von einem Anruf aus dem Dezernat Kromberg überrascht: „Mir hat es den Urlaub verhagelt.“ Seit 33 Jahren ist die Verkehrswacht Pächter des drei Hektar großen Geländes. Der Platz sei beliebt und regelmäßig gut gefüllt. „Von Bochum bis Duisburg gibt es keine entsprechende Alternative.“

Mehr als 14.000 Fahranfänger pro Jahr

In Frillendorf nutzen jährlich mehr als 14.000 Fahranfänger unter Aufsicht von sechs Teilzeitkräften den Platz. Es gebe zudem Fahrsicherheitstraining, Angebote für Kradfahrer und Senioren auf dem E-Bike. Mit dem Erlös von rund 30.000 Euro würden jedes Jahr etwa Broschüren zur Schulwegsicherung in Kitas und Schulen verteilt.

Die Stadt habe zwar finanzielle Hilfe in Aussicht gestellt, doch das werde keine Dauerlösung sein. „Wenn der Platz weg ist, ist der weg“, glaubt Webels nicht an eine Übergangslösung. Seine Alternative: die Jugendverkehrschule in Borbeck an der Frintroper Straße. „Die Stadt lehnte das als planerisch unmöglich ab“, sagt er und wundert sich, da nun sogar die Bebauung in Landschaftsschutzgebieten nicht mehr ausgeschlossen sei.