Essen-Borbeck/Werden. . Kleine und große Clowns, junge und ausgewachsene Tiger: Viele Jecken feierten in Borbeck, Werden, Altenessen und in Freisenbruch.
Auch wenn sich die Sonne am Sonntag nur selten blicken ließ – die strahlenden Gesichter der großen und kleinen kunterbunt verkleideten Jecken sorgten für die richtige Stimmung beim KiKaBo – dem Karnevalsumzug für Kinder in Borbeck – und beim Bollerwagenumzug in Werden.
Mit viel Kamelle und guter Laune im Gepäck ziehen karnevalsbegeisterte Essener einmal im Jahr durch Borbeck, um die fünfte Jahreszeit mit viel Musik und tollen Kostümen zu feiern. Der vom Kaufland bis zur Dubois-Arena verlaufende Umzug ist eine feste Tradition, wie Ulrich Bohn, Präsident der Karnevalsgesellschaft Klein-aff erklärt. „Den Umzug gibt es schon seit den 70er Jahren“, weiß das Urgestein der Borbecker Karnevalisten.
Und auch nach mehr als 30 Jahren scheint die Lust an Jubel, Trubel, Narretei ungebrochen. Ab 13 Uhr füllt sich langsam der Platz vor dem großen Supermarkt in der Gerichtsstraße. Polizisten und Prinzessinnen rennen um die Wette, dazwischen schwirren kleine Bienen mit Maikäfern umher und sogar das FBI im Kleinstformat tollt mit Mini-Feuerwehrmännern über den Platz.
Pünktlich um 13:11 Uhr stimmt das Fanfarencorps Grün-Weiß Burgaltendorf das erste Lied an. Die Karnevalisten sammeln sich in der Mitte des Platzes, darunter Närrinnen und Narren der Vereine Böse Borbecker Buben, Frintroper Schelme, Fidele Frintroper, Klein-aff und der KG Schultenbusch. Dann fliegen schon Bonbons, Waffeln, Popcorn und Schlüsselanhänger für die Kleinen.
Dass beim KiKaBo im Gegensatz zu vielen größeren Karnevalsumzügen die Kinder im Vordergrund stehen, hat auch Johanna Schäfer zusammen mit Mini-Tiger Jamena (6) und der kleinen Schildkröte Anthony (3) zum Umzug gelockt. „Das ist wirklich toll für die Kinder. Die Größe des Umzugs ist genau richtig.“ Das findet auch Christina Guzinski, die mit ihrer Tochter Emily das erste Mal zum Umzug nach Borbeck gekommen ist. „Ich finde es einfach toll, dass die Kinder an erster Stelle stehen.“ Dem pflichtet auch Christiane Zimmer bei. Töchterchen Alina hält derweil im eisblauen Kleid ihre süße Ausbeute fest in der Hand. Für den Umzug hat sie sich als Elsa aus dem bekannten Disney-Film „Die Eiskönigin – Völlig unverfroren“ verkleidet – wie gemacht für die närrisch-kalte Jahreszeit.
Clowns, Ferkel oder Feen finden sich bereits am Vormittag in den Straßen und Gassen Werdens ein, wo traditionell der Bollerwagenumzug durch die Altstadt rollt. Von der Dückerstraße bis vors Rathaus ziehen die Jecken bei dem Umzug, bei dem jeder mitmachen kann. In dieser Session gibt es mit der Sambatruppe eine Premiere – und vor dem Rathaus einen großen Empfang: natürlich mit dem Prinzenpaar.
Närrischer Einsatz in der Schubkarre und hoch zu Ross
Während viele Narren am Wochenende besorgt auf das Wetter blickten, konnten sich die jecken Altenessener ganz gewiss sein, dass ihre Kostüme von Wind und Regen verschont bleiben: Nach dem Kinderkarneval schoben im Allee-Center die Karnevalisten bereits zum 37. Mal beim Schweinekarrenrennen um die Wette. Und dabei landeten nicht nur rosafarbene Plüsch-Schweine in der Schubkarre, sondern mitunter auch junge Närrinnen, die darin am Publikum vorbeirollten, das klatschte oder auch fotografierte.
Auf dem Reitplatz an der Aleestraße in Freisenbruch wiederum ging es um die Gans am Galgen (ein Stofftier natürlich) und vor allem um den Pokal. Einen Favoriten hat es dabei zuvor nicht gegeben, hatten die Gänsereiter erklärt. Jetzt gibt es aber einen Sieger 2016: Den Pokal hält nun Franz Kloubert in Händen.
Die Freisenbrucher Gänsereiter, die in diesem Jahr 90-jähriges Bestehen feiern, hatten zu ihrem traditionellen Wettkampf eingeladen, bei dem sie im Sattel zur Vogelattrappe reiten und der Gans so lange am Kopf ziehen, bis der nachgibt.