Turgay Tahtabas ist ein Mittler zwischen den Kulturen. Zeitweise hat er bis zu sechs Ehrenämter inne. Sein Einsatz gilt besonders den Kindern

Turgay Tahtabas (42) macht sich für die Integration türkischstämmiger Mitbürger stark. Er ist der vierte Kandidat der Aktion
Turgay Tahtabas (42) macht sich für die Integration türkischstämmiger Mitbürger stark. Er ist der vierte Kandidat der Aktion "Helden im Alltag". Foto: WAZ, Kerstin Kokoska © waz

SERIE HELDEN IM ALLTAG Sein Handy ist immer eingeschaltet. Turgay Tahtabas aus Karnap will jederzeit erreichbar sein. Es könnte ja sein, dass jemand seinen Rat oder seine Hilfe benötigt. Und das kommt nicht gerade selten vor.

Der 42-Jährige ist einer von zehn Kandidaten der Aktion "Helden im Alltag", von WAZ und RWE Rhein-Ruhr, die seit Samstag in der WAZ vorgestellt werden.

Zeitweise bekleidet Turgay Tahtabas bis zu sechs Ehrenämter in Bereich der Integration. Unter anderem ist er stellvertretender Vorsitzender beim Türkischen Elternverband Essen. Das Anliegen des Vereins ist die Verbesserung der Schul- und Bildungssituation von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund. Dort ist er Projektleiter von "Abi-Abla."

An zur Zeit zwölf jährlich wechselnden Standorten, vornehmlich im Norden der Stadt, wird dank "Abi-Abla" für mehr als 150 Kinder mit Sprachproblemen eine Sonderförderung organisiert. "Kinder sind nicht dumm. Sie brauchen nur Unterstützung", sagt Tahtabas. Wenn diese nicht rechtzeitig erfolge, dann sei es irgendwann zu spät.

"Eltern wollen das Beste für ihr Kind. Finden aber manchmal den Weg nicht", sagt Tahtabas, "Wir helfen ihnen, den Weg zu finden." Durch die langjährige Arbeit habe der Türkische Elternverband die Erfahrung, um bei Problemen in allen Lebenslagen zu helfen.

Er empfehle nichts, wovon er selbst nicht überzeugt sei. Unermüdlich setzt er sich ein für die Integration türkischstämmiger Menschen. Seine wichtigste Stütze sei seine Familie. Ohne deren Hilfe könnte er seine zeitintensive, ehrenamtliche Arbeit nicht wahrnehmen. Auch der Arbeitgeber kommt ihm entgegen: "Ich arbeite als Mülllader bei der EBE. Dort weiß man von meinem Engagement, und man kommt mir entgegen."

Trotzdem gibt es diese Tage, an denen Turgay Tahtabas zu seiner Familie sagt: "Ich kann nicht mehr. Morgen höre ich auf." Doch dann klingelt sein Handy und jemand bedankt sich für die Hilfe, die er erhalten hat. Dann ist ihm klar: "Ich kann gar nicht aufhören."