Kray..


„Meine Liebe, meine Stadt, mein Verein“ – dieses Motto eines gewissen Bundesligaclubs aus Köln hat sich auch die Große Karnevalsgesellschaft Fidelitas aus Kray in der aktuellen Session zu eigen gemacht. Ob es nun Absicht ist oder nicht, dass dieses Motto aus der Domstadt, dem Zentrum des Deutschen Narrentums, perfekt zu den Krayer Jecken passt, ist unbestritten. Denn das Wort „groß“ im Namen des Vereins nehmen die Mitglieder ganz besonders ernst bei den zahlreichen jecken Veranstaltungen. Dieser Namenszusatz ist außerdem etwas ganz Besonderes: Dass der Essener Prinz Karneval in der laufenden Session, André I., aber auch sein jüngeres Pendant, Kinderprinz Lukas I., die GKG Fidelitas ihren Heimatverein nennen, spricht Bände.

Doch im Verein ist man nicht nur stolz auf die aktuellen närrischen Aushängeschilder, sondern auch auf die nunmehr 88-jährige Geschichte des Vereins, während der die Mitglieder immer wieder karnevalistische Pionierarbeit leisteten. So war die GKG Fidelitas der erste Karnevalsverein in Essen, der verdiente Bürger zu Ehrensenatoren ernannte. Diese vielgeliebte Tradition hat der Verein bis heute aufrecht erhalten. „Unsere Ehrensenatoren kommen aus verschiedenen Bereichen des öffentlichen Lebens, zum Beispiel aus der Politik oder der Wirtschaft“, erklärt Ingrid Thiedemann, die Vorsitzende des Vereins. In der Riege der Ehrensenatoren geben sich heute Essener Köpfe wie die ehemaligen Oberbürgermeister Wolfgang Reiniger und Reinhard Paß und Brauerei-Chef Axel Stauder ein Stelldichein.

Im Rahmen eines feierlichen Senatorenempfangs wurde am Wochenende nun ein neues Mitglied in diese illustre Runde aufgenommen: Thomas Pilgrim, 52 Jahre alt und examinierter Krankenpfleger. Doch nicht nur das: Mit unternehmerischem Feingefühl leitet der „Katernberger Junge“ seinen ambulanten Pflegedienst „Humanitas“. Damit ermöglicht er alten und kranken Menschen eine Pflege im gewohnten Umfeld. Zudem hat er das Programm „Humanitas Kids“ ins Leben gerufen, das speziell für schwerkranke Kinder gedacht ist. Eine Pflege in der eigenen Wohnung wird hierdurch ebenso angeboten wie eine Schulung der Eltern. Diesen Dienst an der Gesellschaft erachtete das Gremium der Ehrensenatoren als durchaus ehrungswürdig. „Ich freue mich sehr über die Berufung“, sagt Thomas Pilgrim, der sich selbst als „kein Mann der großen Worte“ bezeichnet.

Mit dem Karneval in Kontakt kam der Vater von drei Töchtern übrigens erstmals in der Narren-Hochburg Düsseldorf. „Ich bin öfter schon bei der Ehrengarde des Düsseldorfer Stadtprinzenpaares gewesen“, erzählt er.

Neben dem neuen Ehrensenator konnte die GKG Fidelitas am Wochenende aber auch neue Ehrenmitglieder in ihren Reihen begrüßen: Die Rockabilly-Band „Danny & The Chicks“ um Frontmann Danny O’Donald. Ingrid Thiedemann: „Als Ehrenmitglieder nehmen wir jedes Jahr Kulturschaffende aus Essen auf. ‘Danny & The Chicks` haben sich auch außerhalb von Essen einen Namen gemacht und sind deswegen passende Kandidaten.“

Die im 50er-Jahre-Stil auftretenden Musiker waren bei der Ehrung jedenfalls in ihrem Element und bewiesen, dass sie auch das Mitsingen von Karnevalsschlagern bestens beherrschen – die Feuertaufe bei der GKG Fidelitas dürfte somit also bestanden sein.