Essen.. Die städtische Grundstücksverwaltung Essen liegt mit Konzertveranstalter Rüdiger Mengede über Kreuz. Es geht ums Geld. Alles deutet auf eine Trennung hin.

Von Misstönen zu sprechen, wenn es um das Verhältnis zwischen der städtischen Grundstücksverwaltung Essen (GVE) und Konzertveranstalter Rüdiger Mengede geht, wäre wohl schlicht untertrieben. Nun deutet alles daraufhin, dass die Partnerschaft, deren Beginn im Jahr 2013 so verheißungsvoll wie öffentlichkeitswirksam im Stadion Essen gefeiert wurde, bald vor Gericht mit einem allerletzten Tusch enden könnte.

Wie GVE-Geschäftsführer Dirk Miklikowski auf Anfrage gegenüber der Redaktion erklärte, wird die städtische Tochtergesellschaft finanzielle Forderungen gegenüber Mengedes Konzertagentur 2 M Events GmbH auf dem Rechtsweg geltend machen.

GVE-Chef: „Die Fronten sind verhärtet“

Dabei soll es um eine deutlich höhere Summe gehen als um jene, bereits öffentlich gewordenen 200.000 Euro, welche die GVE durch Konzertveranstaltungen im Stadion Essen nach eigenen Angaben hatte drauf zahlen müssen. Einen konkreten Betrag nannte Miklikowski auf Nachfrage nicht. Nur soviel: „Die Fronten sind verhärtet.“ Veranstalter Rüdiger Mengede wollte sich dazu gegenüber der Redaktion nicht äußern.

Erst jüngst hatte die GVE vor dem Landgericht Essen eine Erklärung auf Unterlassung durchgesetzt. Anlass war eine Mitteilung des Konzertveranstalters, wonach die in Mönchengladbach ansässige Hockeypark Betriebs GmbH die Vermarktung des Essener Stadions als Veranstaltungsort übernähme. Nur wusste der Eigentümer der Arena davon nichts.

Konzerte sollten Kostendruck mit senken

Mittlerweile scheint das Verhältnis derart belastet, dass eine Fortsetzung als wenig wahrscheinlich erscheint. So habe die 2 M Events GmbH laut GVE im Veranstaltungskalender für das laufende Jahr vier Termine für Konzerte blocken wollen, der Stadionbetreiber lehnte dies jedoch ab. „Wir prüfen zur Zeit, welche Konzerte wir annehmen“, erklärte dazu Miklikowski. Unausgesprochen heißt das: Es müssen nicht zwangsläufig Konzerte aus dem Hause Mengede sein. Ein Exklusivrecht sieht der Vertrag mit dem Veranstalter nach Lesart der GVE nicht vor. Auch darüber dürfte im Zweifel ein Gericht entscheiden.

Unzweifelhaft ist, dass die bisherigen Konzerte in finanzieller Hinsicht, nicht das erfüllt haben, was man sich auf Seiten des Stadionbetreibers davon versprochen hatte – trotz gut besuchter Gastspiele von nationalen Stars wie Xavier Naidoo oder den Altrockern Black Sabbath. Gleichwohl steht die GVE unter Druck, den Beitrag der Stadt zu den Stadionbetriebskosten zu senken. Drittveranstaltungen wie Konzerte sollten dazu beitragen. Für 2016 musste die Stadt, wie berichtet, außer Plan eine Million Euro nachschießen.

Erschließt die GVE keine Geldquelle, stellt sich das Problem für das kommende Jahr erneut.

Vielsagend formuliert Miklikowski: „Was wir nicht gebrauchen können, sind Konzerte, die für uns ein wirtschaftliches Desaster darstellen.“