Essen. . Essener Lichtspielhäuser ziehen Bilanz für 2015: Lichtburg und Cinemaxx profitieren vom Erfolg der Leinwandspektakel wie „Star Wars“ und James Bond.

Krach, Schepper, Zisch. Das Kinojahr 2015 wird auf jeden Fall als eines der geräuschvollsten in die Geschichte eingehen. In der Essener Lichtburg und im Cinemaxx ließen es die Hollywood-Helden zeitweise richtig krachen. Und am Ende war sogar die Macht mit ihnen: „Star Wars“ Episode 7 sorgte wie praktisch überall auf dem Planeten Erde für ausverkaufte Säle. Im Essener Cinemaxx wurde die Weltraum-Saga in den ersten Tagen im Stundentakt gespielt, in der Lichtburg war die Mitternacht-Vorstellung schon Tage vorab restlos ausgebucht . Die Rückkehr der Jedi-Ritter war die Abrundung eines „großartigen Kinojahres“, heißt es aus der Hamburger Cinemaxx-Pressestelle.

Kassenschlager in der Lichtburg: „Spectre“, „Jurassic World“ oder „Honig im Kopf“

Während die Besucherzahlen in der Lichtburg mit Kassenschlagern wie Bonds „Spectre“, den Dinos aus „Jurassic World“ oder Til Schweigers „Honig im Kopf“ weiter gesteigert werden konnten, verzeichnet Kinochefin Marianne Menze im Arthouse-Bereich für 2015 einen leichten Rückgang. „Es gab viele gute Filme“, sagt die Chefin der Essener Filmkunsttheater, was fehlte, war der ganz große Programmkino-Erfolg. Zwar lief die Komödie „Verstehen Sie die Béliers“ 15 Wochen lang , doch die enorme Beliebtheit eines „Monsieur Claude“ oder der „Ziemlich besten Freunde“ wurde nicht erreicht.

Auch interessant

Den Béliers auf Platz eins folgte Michael Keatons genialer Höhenflug „Birdman“, zwölf Wochen war der Politthriller „Der Staat gegen Fritz Bauer“ mit dem grandiosen Burghart Klaußner in Essen zu sehen. Das Alzheimer-Drama „Still Alice“ und Sebastian Schippners Kino-Experiment „Victoria“ komplettieren die Rangliste. Dass sich das Publikum weiterhin für Kino mit Anspruch und Tiefgang interessiert, belegt für Marianne Menze auch der Erfolg von Jafar Panahis Berlinale-Gewinner „Taxi Teheran“, der auf Platz 6 landete.

Die große Leinwand der Lichtburg freilich braucht die großen Bilder. So düsten der unverwüstliche Han Solo und seine Raumschiff-Besatzung in Lichtgeschwindigkeit auf Platz eins, gefolgt von Bonds „Spectre“ und Til Schweigers Alzheimer-Drama „Honig im Kopf“. Der vierte Rang ging an „Fuck Ju Göhte“, gefolgt vom Lack-und-Leder-Epos „ Fifty Shades of Grey“.

„Fast & Furious 7“ im Cinemaxx am Berliner Platz auf Platz 5

Das Cinemaxx legte noch ein paar PS drauf. Mit „Fast & Furious 7“ ging es im Crash-Kurs durch einen eher beschaulichen Kinosommer: Platz 5. Angeführt wird die Hitliste am Berliner Platz von der Schulkomödie „Fack Ju Göhte 2“, gefolgt von Star Wars und Spectre, die „Minions“ marschierten familienfreundlich animiert auf Platz vier. Das nächste „Ice Age“-Abenteuer soll 2016 Zulauf bescheren, hofft Cinemaxx-Sprecherin Ingrid Breul. Ansonsten ist die Abteilung Action mit der Computerspiel-Verfilmung „Warcraft“ oder „Batman v. Superman“ weiter gut aufgestellt.

Die Lichtburg setzt derweil auf einen anderen Technik-Vorsprung. Der Filmpalast ist eines von nur vier Kinos bundesweit, das den neuen Tarantino-Western „The Hateful 8“ in der vom Regisseur vorgesehenen analogen 70-Millimeter-Fassung als Ultra-Breitbildformat zeigen kann. Schon jetzt nimmt man täglich Vorbestellungen entgegen, die nächsten Kinos mit entsprechenden Projektoren sind in Hamburg, Berlin und Karlsruhe. Schade nur, dass die deutschen 70-mm-Kinos keinen Vorsprung bekämen wie in den USA, wo die so ausgestatteten Lichtspielhäuser den Film schon früher zeigen dürfen, bedauert Menze.

Die Top 5 in der Übersicht:

 CinemaxxLichtburgEssener Filmkunsttheater
1.Fack Ju Göhte 2Star Wars – Erwachen der MachtVerstehen Sie die Béliers?
2.Star Wars - Erwachen der MachtSpectre (007)Birdman
3.Spectre (007)Honig im KopfDer Staat gegen Fritz Bauer
4.MinionsFack Ju Göhte 2Still Alice
5.Fast & Furious 7Fifty Shades of GreyVictoria